Ukraine

Förderkredit für Apothekenkette

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Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) investiert 25 Millionen US-Dollar in den ukrainischen Großhandels- und Apothekensektor. Empfänger des Geldes, das jeweils zur Hälfte als Finanzspritze und als Darlehen gezahlt wird, ist der ukrainische Pharmahandelskonzern Alba, derzeit drittgrößter Großhändler in der Ukraine und Betreiber der Apothekenkette Nasha. Mit dem Geld will Alba seinen Marktanteil im Großhandelsbereich ausbauen und Franchise-Partner für Nasha gewinnen.

Alba kontrolliert derzeit 17 Prozent des Marktes. Bis 2016 soll der Anteil mit Hilfe der EBRD-Gelder bis auf 20 Prozent ausgebaut werden. Ein Teil der Investitionen soll zudem dazu dienen, den Bekanntheitsgrad der Apothekenmarke Nasha zu verbessern. Unabhängige Apotheken, die sich derzeit von Alba beliefern lassen, sollen für das Franchise-Programm der Apothekenkette hinzu gewonnen werden. Laut Alba soll so eine „einheitliche Marke für gesamte Netzwerk“ etabliert werden. Eine Neugründung von weiteren eigenen Apotheken sei zunächst nicht geplant.

Nasha gehört mit 54 Standorten zu einer der kleineren Apothekenketten der Ukraine. 15 Prozent der derzeit etwa 20.000 ukrainischen Apotheken werden von zehn Kettenunternehmen kontrolliert, unter anderem vom Rossmann-Miteigentümer AS Watson.

Im Großhandelsbereich soll ein Teil der Investition in die Lagerhaltung investiert werden. Zudem will Alba effizienter werden: „Wir planen, beim Einkauf der Medikamente günstigere Konditionen zu erhalten. Dazu wollen wir bei den Herstellern künftig in Vorkasse gehen und so zusätzliche Rabatte bekommen“, so ein Alba-Sprecher. Über die genaue Verteilung der Gelder zwischen Apotheken- und Großhandelssektor wollte das Unternehmen keine Auskunft geben.

Die EBRD erhofft sich große Wachstumsraten in der Ukraine: „Für die nächsten Jahre erwarten wir im ukrainischen Pharmahandelsbereich ein durchschnittliches Wachstum von 12 Prozent“, so André Küüsvek, EBRD-Direktor für das Land. Vor acht Jahren hatte die Bank schon einmal in Alba investiert: Für zwei Millionen US-Dollar hatte die EBRD Minderheitsanteile erworben, diese aber 2006 wieder verkauft.

Ziel der Entwicklungsbank ist es, ehemals kommunistische Staaten in Ost- und Mitteleuropa auf dem Weg in die Marktwirtschaft zu unterstützen. Auch Apothekenketten wurden in der Vergangenheit mit Krediten, Darlehen und Kapitalbeteiligungen der EBRD unterstützt. Für Schlagzeilen hatten auch die Geldspritzen für die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) gesorgt. Insgesamt 61 Länder auf der ganzen Welt sowie die Europäische Gemeinschaft und die Europäische Investitionsbank sind Anteilseigner der EBRD.

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