Antibiotika-Engpass in Österreich

Amoxicillin-Abgabe vereinfacht

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Berlin -

Österreich reagiert auf den Engpass bei Antibiotika für Kinder und erleichtert die Herstellung von Amoxicillin-haltigen Mitteln in Apotheken. Diese Medikamente dürfen jetzt ohne chef- und kontrollärztliche Bewilligung zubereitet werden.

Amoxicillin wurde am Freitag per Verordnung in die sogenannte Arzneitaxe aufgenommen, teilte das Gesundheitsministerium gegenüber der österreichischen Presseagentur APA mit. Damit dürfen Präparate mit diesem Wirkstoff ab sofort ohne ärztliche Bewilligung in Apotheken zubereitet werden. Weil Kinderantibiotika auch in Österreich derzeit Mangelware sind, hatten Apotheken die Präparate in den vergangenen Wochen vermehrt selbst aus Fertigarzneimitteln für Erwachsene hergestellt.

„Heute vereinfachen wir die Abgabe in Apotheken, damit die jungen Patientinnen und Patienten rasch an die wichtigen Medikamente kommen. Zusätzlich werden die Lager für Arzneimittel in Österreich vergrößert, langfristig auch die Produktion nach Europa zurückgeholt“, so Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) gegenüber APA.

Die Präsidentin der österreichischen Apothekerkammer, Ulrike Mursch-Edlmayr, meinte: „Einzelanfertigungen aus der Apotheke helfen, akute Lieferengpässe abzufedern und die Versorgung der Bevölkerung zu sichern – vorausgesetzt es gibt entsprechende Rohstofflager in Österreich. Wir brauchen daher Arzneimittel- und Rohstofflager. Die jetzt gesetzten Maßnahmen sind ein guter erster Schritt in die richtige Richtung. In weiterer Folge sollte die Republik nun eine Abnahmegarantie für Rohstoffe geben und die Finanzierung sichern.“

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