Im vergangenen Jahr kam das CardLink-Verfahren für das E-Rezept, um auch den Versendern wieder „gleich lange Spieße“ zu ermöglichen. Seitdem fordern Redcare & Co. nicht nur Zugang zum E-Rezept per CardLink, sondern wollen auf diese Weise auch Zugriff auf die elektronische Patientenakte (ePA). Diese Forderung greift auch der Branchenverband Bitkom auf.
Der Bitkom hat sein Positionspapier zur Bundestagswahl veröffentlicht, auch das Thema Gesundheit mit KI und Nutzung der ePA-Daten ist dem Branchenverband wichtig. Außerdem solle man Telepharmazie nutzen und CardLink ausbauen, das bisher einzig und allein für die E-Rezept-Übermittlung zugelassen ist. Unter dem Punkt „Mehrwerte in der Versorgung schaffen – ein Recht auf ortsunabhängige Gesundheitsversorgung durch digitale Integration ermöglichen“ heißt es: „Telemedizin und -pharmazie müssen fest etabliert werden.“
Dazu müsse auch die Gesundheits-ID flächendeckend ankommen, genutzt und benutzerfreundlich gestaltet werden. Für das als Übergangslösung gedachte CardLink-Verfahren erhofft sich der Bitkom eine Verwendung im Rahmen telemedizinischer Anwendungen und der digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA). „Eine Fristverlängerung über Q1 2026 hinaus ist dabei dringend erforderlich, um die digitale Patienten-Journey sicherzustellen, bis äquivalente nutzbare Alternativen zur Verfügung stehen“, heißt es zum Thema CardLink.
Die ePA werde schon bald eine zentrale Rolle spielen, so der Verband. Ständige Weiterentwicklungen, wie etwa Erinnerungen und Chatfunktionen, seien daher unerlässlich. „Der digitale Impfpass in der ePA könnte enorme Chance bieten, die Impfquoten zu erhöhen, beispielsweise durch Erinnerungsfunktionen. Videodolmetschen sollte in Praxen integriert werden, wobei bei allen Maßnahmen das selbstbestimmte Handeln und die Datensouveränität der Versicherten sichergestellt werden müssen“, heißt es abschließend hierzu.
Bei der Digitalisierung des Gesundheitsbereiches sei der Wettbewerb als Treiber für Innovationen unerlässlich. Dafür brauche es jedoch klare Leitplanken der Gematik, mit Fokus auf Interoperabilität und realitätsnahe Spezifikationen. „Anwendungen, die der Markt nachfragt, dürfen nicht durch staatliche Vorgaben blockiert werden. Erfahrene Experten aus der Wirtschaft müssen stets frühzeitig in Entscheidungsprozesse eingebunden werden, um Erfahrungen einbringen zu können“, so der Bitkom.