Ausbreitung in Lateinamerika

WHO beobachtet Lambda-Variante

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Berlin -

Eine bisher vor allem in Lateinamerika auftretende Corona-Variante steht nun unter besonderer Beobachtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) – sie stellt damit eine weitere, potenziell gefährliche Mutation dar.

Aufgrund ihrer Mutationen könnte die Virus-Version mit dem Namen Lambda möglicherweise ansteckender sein oder vom menschlichen Immunsystem schlechter bekämpft werden, berichtete die Genfer UN-Behörde in der Nacht auf Mittwoch. Belastbare Studien und gesicherte Erkenntnisse dazu lägen jedoch noch nicht vor. Die Variante wurde erstmals im August 2020 in Peru identifiziert. In dem Land wurden seit April 81 Prozent aller analysierten Corona-Fälle Lambda zugeordnet. In Argentinien und Chile waren es in den vergangenen Monaten rund ein Drittel.

Corona-Varianten werden von der WHO in zwei Kategorien einteilt: Die Varianten unter Beobachtung („variants of interest“), die zu gehäuften Fällen führen oder in mehreren Ländern auftreten – dazu gehört aktuell beispielsweise Lambda. Eine Stufe höher stehen die besorgniserregenden Varianten („variants of concern”): Sie sind nachweislich ansteckender, schwerer bekämpfbar oder führen zu schwereren Erkrankungen. Darunter fällt etwa die Delta-Variante, wegen der die geplante Corona-Öffnung in Großbritannien verschoben wird.

Die Delta-Variante gilt aktuell als die potenziell bedrohlichste Form von Sars-CoV-2. In England breitet sie sich trotz steigender Impfungen weiter aus und ist mittlerweile die vorherrschende Variante. Forscher fanden nun heraus, dass sich auch die Symptomatik des Virus verändert: In einer britischen App zur Überwachung von Corona-Symptomen wurden zuletzt am häufigsten Kopfschmerzen, eine laufende Nase und eine raue Kehle gemeldet. Zwar gehöre Fieber noch immer dazu, aber der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn, der bislang als typisches Corona-Symptom galt, sei weniger gängig. Für einige jüngere Menschen könne sich Covid-19 somit mehr wie eine einfache Erkältung anfühlen.

Der Impfschutz scheint bislang jedoch weitestgehend bestehen zu bleiben: So soll ein vollständiger Impfschutz mit zwei Dosen der Mittel von Biontech/Pfizer oder AstraZeneca einer britischen Datenanalyse zufolge sehr gut schwere Krankheitsverläufe bei der Delta-Variante des Coronavirus verhindern. Die Effektivität sei in etwa so hoch wie bei der zuvor dominierenden Alpha-Variante, teilte Public Health England (PHE) mit. In Deutschland dominiert derzeit noch die zuerst in Südostengland entdeckte Alpha-Variante, auch hier wird aber eine starke Ausbreitung der deutlich ansteckenderen Mutante Delta in den kommenden Monaten befürchtet.

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