Die Impfkampagne nimm Fahrt auf. Ab sofort steigen bei der dezentralen Impfung auch die Fachärzte mit ein. Vielerorts ist die Impfriorisierung für AstraZeneca bereits weggefallen und immer mehr Vials werden in die Apotheken geliefert. Da stellt sich die Frage nach Freiheiten für Geimpfte. Doch weiß man schon, ob eine Virusübertragung bei Geimpften ausgeschlossen werden kann?
Können Personen, die vollständig geimpft sind, das Virus weiterhin übertragen? Diese Frage gewinnt gerade im Zuge möglicher Freiheiten für Geimpfte an Bedeutung. Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt auf diese Frage bislang folgende Antwort: „In welchem Maß die Impfung […] die Übertragung des Virus weiter reduziert, kann derzeit nicht genau quantifiziert werden.“ Die Zulassungsstudien belegen, dass eine Impfung mit einem der vier aktuell zugelassenen Impfstoffe die Wahrscheinlichkeit für eine Sars-CoV-2-Infektion in einem erheblichen Maße verhindert.
Das RKI geht davon aus, dass die Viruslast bei geimpften Personen, die erneut in Kontakt mit Sars-CoV-2 kommen, stark reduziert ist. Auch die Ausscheidungszeit, so schätzt das RKI auf Basis der bisher vorliegenden Daten, ist reduziert. „Aus Public-Health-Sicht erscheint das Risiko einer Virusübertragung durch Impfung in dem Maß reduziert, dass Geimpfte bei der Epidemiologie der Erkrankung keine wesentliche Rolle mehr spielen“, informiert das RKI.
Das RKI stützt sich dabei vor allem auf folgende Punkte:
Aus tierexperimentellen Untersuchungen geht hervor, dass eine sogenannte „sterile Immunität“ nicht erreicht wird. Das bedeutet, dass der Organismus trotz Impfung für eine kurze Zeit Träger des Virus ist und dieses potentiell weitergeben kann. „Eine sofortige Immunantwort ohne Infektion einiger weniger Körperzellen ist nicht zu erwarten“, so Professor Dr. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI). Doch wie sich die Ergebnisse aus den Versuchen unter Laborbedingungen auf den Menschen und das Alltagsgeschehen übertragen lassen, ist aktuell noch unklar.
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