Corona-Statistik

Trump-Sohn: Todesfälle sind „fast nichts“

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Berlin -

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat mit 19.059 Fällen binnen eines Tages einen neuen Höchstwert erreicht. Dies geht aus Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen hervor. In den USA ist der Wert von 100.000 Neuinfektionen erreicht. Die Zahl der Todesfälle bezeichnet ein Sohn von US-Präsident Donald Trump als „fast nichts“.

Der bisherige Rekordwert vom Vortag lag laut RKI bei 18.681 Fällen. Am Samstag vor einer Woche hatten die Gesundheitsämter dem RKI 14.714 Neuinfektionen gemeldet. Noch Ende September hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gewarnt, dass es zu Weihnachten 19.200 Neuinfektionen am Tag geben könnte. Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, da mittlerweile wesentlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Insgesamt haben sich dem RKI zufolge seit Beginn der Pandemie bundesweit 518.753 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Samstag um 103 auf insgesamt 10.452.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 1,06 (Vortag: 0,97). Das bedeutet, dass ein Infizierter etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Freitag bei 1,21. Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tage.

In den USA hat die Anzahl der Neuinfektionen mit fast 100.000 kurz vor der Präsidentenwahl einen neuen Höchststand erreicht. Am Freitag wurden 99.321 Fälle verzeichnet, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) hervorgeht. Das sind fast 11.000 mehr als noch am Vortag.

Insgesamt wurden nach JHU-Angaben in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie rund 9,05 Millionen Coronavirus-Infektionen bestätigt. Damit verzeichneten die USA die höchste absolute Zahl an nachgewiesenen Infektionen, dicht gefolgt von Indien mit mehr als acht Millionen Fällen. An dritter Stelle steht Brasilien, wo rund 5,5 Millionen Ansteckungen registriert wurden. Experten gehen zugleich von einer hohen Dunkelziffer an Corona-Infektionen aus.

Etwa 229.700 Menschen starben bislang – mehr als in jedem anderen Land der Welt. Allerdings sind die USA ein Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. Auf 100.000 Einwohner kommen damit knapp 70 Tote, während es in Peru rund 108, in Brasilien und Spanien rund 76 sind. In Deutschland wurden gut zwölf Tote pro 100.000 Einwohner verzeichnet. Weltweit starben laut Johns-Hopkins-Universität knapp 1,2 Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2.

Mit einer Äußerung zu den Todeszahlen sorgte der älteste Sohn von US-Präsident Donald Trump in einem Interview mit dem Nachrichtensender „Fox News“ für Schlagzeilen. In einer Show der Moderatorin Laura Ingraham sagte er laut Bild-Zeitung, dass er die Daten der Seuchenschutzbehörde CDC „durchgesehen" habe und dass „die Anzahl der Covid-19-Todesfälle erheblich zurückgegangen“ sei. Die Zahl sei „fast nichts", behauptete Trump jr.: „Weil wir die Kontrolle über dieses Ding bekommen haben, verstehen wir, wie es funktioniert. Sie haben die Therapien, um damit umgehen zu können.“

Am nächsten Dienstag wird in den USA gewählt. In regulären Umfragen liegt der demokratische Herausforderer Joe Biden vielfach vorn – auch wegen der Unzufriedenheit mit Trumps Umgang mit der Corona-Krise. Dieser behauptet, durch sein Krisenmanagement womöglich Millionen Tote verhindert zu haben. Biden wirft Trump dagegen Versagen vor und beschuldigt ihn, für den Tod Zehntausender US-Bürger verantwortlich zu sein.

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