Online-Bestellungen von Arzneimitteln werden mehr. Auch Plattformen wie Gesund.de registrieren eine steigende Zahl an Käufen. Der Anbieter hat Daten von mehr als einem Jahr ausgewertet, wie Einkäufe an die Kundschaft gelangen: Vier von fünf holen die Einkäufe in der Vor-Ort-Apotheke ab. Doch der Botendienst werde immer wichtiger.
Für die Erhebung wurde laut Gesund.de eine siebenstellige Zahl an Transaktionen zwischen Januar 2024 und März 2025 ausgewertet. Auch wenn es um Online-Bestellungen gehe, sei die Abholung in der Apotheke vor Ort für die Patienten besonders attraktiv, lautet ein Ergebnis: Knapp 81 Prozent entschieden sich dafür, ihre Bestellungen persönlich abzuholen.
Gleichzeitig habe sich der Anteil der Belieferungen durch die Apotheke im Vergleich zum Vorjahr auf 19 Prozent mehr als verdoppelt. „Vor dem Hintergrund von Lieferengpässen, E-Rezept und Versandhandel gewinnt ein effizient organisierter Botendienst für die Vor-Ort-Apotheken zukünftig an Bedeutung“, sagte Dr. Peter Schreiner, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Gesund.de.
Der Lieferservice könne für langjährige Chroniker, die bei ihrem Stammpräparat einen geringeren Beratungsbedarf haben, Menschen, die das Bett nicht verlassen können oder körperliche Einschränkungen haben, Eltern mit kranken Kindern oder Berufstätige und Vielreisende mit wenig Zeit eine sinnvolle Lösung sein.
Inhaber Gerald Göbel von der Rochus Vital Apotheke im Globus Neustadt bestätigt diesen Trend: „Die meisten Menschen kommen weiterhin persönlich in die Apotheke – worüber ich mich natürlich freue. Gleichzeitig spüre ich eine steigende Nachfrage nach unserem Botendienst.“
Der Anteil des Botendienstes nimmt der Auswertung zufolge zu, je ländlicher die abzudeckenden Gebiete sind. Die Botendienstquote betrage in überwiegend ländlichen Gebieten bei Online-Bestellungen 27 Prozent, in teilweise städtischen Gebieten 22 Prozent und in überwiegend städtischen Gebieten 16 Prozent. „Die physische Distanz zur nächstgelegenen Apotheke und die Bevölkerungsstruktur haben also einen unmittelbaren Einfluss auf die Nachfrage nach dem Botendienst.“
APOTHEKE ADHOC Debatte