Trotz fehlender Gedisa-Anbindung

BaWü: Schon tausende Impftermine in Apotheken

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Berlin -

Bis zu 200.000 Corona-Impfungen pro Woche: Die Apotheken in Baden-Württemberg spielen in der Impfkampagne der Landesregierung eine Schlüsselrolle. Noch hält sich die Nachfrage in Grenzen – und noch läuft auch das zentrale Impfterminvergabeportal nicht rund. Doch es zeigt sich bereits jetzt, dass das Vertrauen in die Pharmazeutinnen und Pharmazeuten gerechtfertigt ist.

Laut den Planungen der Landesregierung sollen im Herbst und Winter auch ohne Impfzentren rund 810.000 Menschen pro Woche geimpft werden können. Davon sollen die Praxen im Regelbetrieb etwa 550.000 Impfungen schaffen, die Apotheken immerhin 195.000. Hinzu kommen noch die Privatärzte, die 53.000 Menschen innerhalb von sieben Tagen immunisieren könnten, und die Zahnärzte mit 12.000 Impfungen.

Noch ist das Angebot im zentralen Impfportal überschaubar – was angesichts der allgemein eher geringen Nachfrage und der kontingentierten Mengen an Impfstoff derzeit noch zu verschmerzen ist. „Zu kompliziert und vor allem wenig ergiebig“, kritisierte gestern die Schwäbische Zeitung. Teilweise seien die Arztpraxen zwischen 20 und 30 Kilometer entfernt. Immerhin können mittlerweile die neuen Omikron-Impfstoffe von Biontech und Moderna sowie der Ganzvirusimpfstoff von Valneva vor der Buchung ausgewählt werden.

Ärger mit Gedisa

Auch die Anbindung der Apotheken durch Gedisa lässt nach wie vor auf sich warten; eigentlich hätte das Apothekenportal des Landesapothekerverbands (LAV) spätestens Ende September aufgeschaltet werden sollen. Doch das ist bislang nicht passiert, daher müssen die Apotheken ihre Termine derzeit händisch einpflegen – auch solche, die mit einer anderen Terminbuchungssoftware arbeiten. Laut Sozialministerium hatten Kammer und Verband bei den Vorbereitungen darauf gedrungen, nur diese Schnittstelle zu nutzen.

Trotzdem können sich die ersten Zahlen sehen lassen: Aktuell haben sich laut Sozialministerium rund 70 Apotheken auf dem Impfterminportal des Landes registriert, knapp 1700 Termine wurden demnach in den Apotheken gebucht. Zum Vergleich: In den 909 registrierten Arztpraxen wurden 11.534 Termine vereinbart. Die 22 Zahnarztpraxen im Portal haben rund 70 Termine vergeben.

Tatjana Zambo, die als LAV-Präsidentin maßgeblich an den Planungen beteiligt war, ist stolz auf diesen Start: „Daran gemessen, dass das Portal noch keine drei Wochen alt ist, dass die Apothekerschaft in die Impfkampagne des Landes erst frisch einbezogen wurde und daran, dass die Nachfrage der Bürgerinnen und Bürger nach Corona-Schutzimpfungen derzeit eher als zurückhaltend eingeschätzt werden kann, finde ich das einen schönen und ermutigenden Erfolg.“ Einerseits zeige es das gute Engagement der Kolleginnen und Kollegen vor Ort und andererseits, dass die Menschen das niederschwellige Impfangebot der Apotheken zu schätzen wüssten und annähmen. „Einmal mehr zeigen die Apotheken, was sie können! Wenn die Impfnachfrage weiter steigt, gehe ich fest davon aus, dass sich sowohl die Anzahl der anbietenden Apotheken als auch die Anzahl der angebotenen Termine nach oben entwickelt.“

Termine auf der Website

Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Einige Apotheken haben auf dem Portal wegen der Schwierigkeiten mit Gedisa keine Termine eingestellt, sondern auf ihre eigene Website verlinkt. Laut Sozialministerium „entspricht das nicht so ganz dem Sinn und Zweck des Buchungsportals“. Letztlich gelte aber: „Jede Impfung zählt.“

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