Apothekengewerkschaft

Adexa findet PTA-Job unattraktiv

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Berlin -

Der Beruf der PTA ist aus Sicht der Apothekengewerkschaft Adexa im Moment nicht sonderlich attraktiv. Die Gewerkschaft fordert deshalb eine Reform der Ausbildung und mehr Kompetenzen für die Assistenzkräfte. Die Adexa-Spitze diskutierte mit Niedersachsens Kammerpräsidentin Magdalene Linz über die geplante Novellierung der Ausbildung – allerdings ohne Konsens.

Wie der Bundesverbands PTA (BVpta) wünscht sich Adexa eine Verlängerung der aktuell zweijährigen Ausbildung um ein halbes Jahr, um den PTA-Beruf aufzuwerten. Durch die Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) seien die Anforderungen gestiegen. Und für künftige Aufgaben innerhalb des Medikationsmanagements – etwa der Aufnahme der Patientendaten – müssten die Fachkräfte zusätzliche Qualifikationen erfüllen, so Adexa.

Die Vorsitzende Barbara Neusetzer kritisiert, dass die Bundesapothekerkammer (BAK) an der bisherigen Ausbildungsdauer festhalten will und nur Inhalt und Gewichtung überarbeitet werden sollen: „Wie erfolgreich und zukunftsfähig solch eine Novellierung sein kann, wenn die Wünsche der Betroffenen, also der PTA, so wenig Berücksichtigung finden, ist allerdings die Frage.“

Noch deutlicher wird Adexa-Vize Tanja Kratt. Sie befürchtet, dass sich immer weniger Auszubildende für die Apotheke entscheiden werden: „Das hängt sicherlich von den späteren Perspektiven ab. Dass aber der Beruf in seiner jetzigen Form – mit Schulgeld, niedrigen Gehaltsaussichten und fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten – diejenigen Schulabgänger anzieht, die sich Apothekeninhaber wünschen, muss auch bezweifelt werden.“

Linz habe bei dem Treffen am 18. Juni selbst vorgetragen, dass es relativ viele ältere Apothekeninhaber gebe, die in den nächsten Jahren in Ruhestand gingen, berichtet Adexa. Da für den Nachwuchs die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine wachsende Rolle spiele, sei aber sogar ein Berufsanfänger pro ausscheidendem Kollegen zu wenig, so die Gewerkschaft.

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