Apothekenabsätze

Grippewelle pusht N1

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Berlin -

In den ersten vier Monaten des Jahres haben die Apotheken 4 Prozent mehr rezeptpflichtige Arzneimittel abgeben als im Vorjahreszeitraum: 207,6 Millionen Packungen wurden dem Marktforschungsunternehmen IMS Health zufolge zulasten der Krankenkassen abgegeben. Die Grippewelle führte dabei zu einem deutlichen Zuwachs von N1-Packungen bei Generika, während bei patentgeschützten Medikamenten eher die Großpackungen zulegten.

Von Januar bis April wurden 44,8 Millionen N1-Packungen abgegeben, 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei den Generika lag der Anstieg sogar bei 10 Prozent (30 Millionen Packungen). Dies liegt aus Sicht von IMS Health an der ungewöhnlich lang anhaltenden Grippe- und Erkältungswelle. Unter den zehn führenden Rx-Arzneikategorien sind demnach vier Gruppen, die der Behandlung von Erkältungskrankheiten dienen, darunter Antibiotika und Hustenmittel.

Eine weitere Ursache für den Anstieg bei den N1-Packungen sieht IMS Health im Beginn neuer Rabattverträge: Analysen hätten ergeben, dass Ärzte beim Wechsel der Verträge dazu tendierten, zunächst kleinere Packungen zu verordnen, wenn die Patienten umgestellt werden müssten. Tatsächlich gab es dem Marktforschungsunternehmen zufolge bei Patienten, die bei Kassen mit neuen Verträgen versichert waren, einen überdurchschnittlichen Anstieg bei den Kleinpackungen.

Die Zahl der abgegebenen N3-Packungen stieg um 5 Prozent auf 106,8 Millionen. Dabei wurden vor allem Mittel zur Behandlung chronischer Krankheiten abgegeben. Besonders auffällig ist dabei aus Sicht von IMS Health der starke Anstieg von 14 Prozent auf 7,6 Millionen bei den patentgeschützten Präparaten: Dies liege vor allem daran, dass sich hier noch einige neuere Medikamente etablierten, erklärt das Marktforschungsunternehmen. Hierzu gehörten zum Beispiel einige Antiepileptika, Angiotension-II-Antagonisten als Kombination zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Antidiabetika wie DDP-IV-Inhibitoren.

Bei den Generika stieg die Zahl der Packungen um 8 Prozent auf 85,4 Millionen. Dies führt IMS Health darauf zurück, dass es insgesamt mehr „Rabattmedikamente“ abgegeben werden.

Die Zahl der N2-Packungen stieg um 2 Prozent auf 50,1 Millionen. Dabei entfielen 6,7 Millionen Packungen auf patentgeschützte Arzneimittel und 32,9 Millionen Packungen auf Generika – ein Plus von jeweils 4 Prozent.

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