Rabattverträge

AOK mit Apotheken-Boni zufrieden

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Für den Zusatzaufwand bei der Umsetzung der Rabattverträge hatten im vergangenen Jahr mehrere Ortskrankenkassen mit den jeweiligen Landesapothekerverbänden Bonus-Zahlungen vereinbart. Bilanz: Die Umsetzungsquote liegt in diesen Bundesländern über dem Durchschnitt der AOK bundesweit, und die Kosten für die Kassen halten sich in Grenzen.

Die AOK Bayern bewertet die Patientenberatung im Rahmen der Rabattverträge als „großen Erfolg“. Die Umsetzungsquote lag schon kurz nach dem Start der Verträge bei rund 65 Prozent. Bundesweit erreicht die AOK diesen Wert trotz deutlicher Steigerungsraten noch heute nicht ganz.

Für den ersten Bonuszeitraum Juni bis September erhielten die knapp 3500 bayerischen Apotheken insgesamt 2,8 Millionen Euro, das sind 200 Euro pro Apotheke und Monat. Zwischen Oktober und Dezember folgte eine zweite Bonusrunde zu gleichen Konditionen, die Ergebnisse liegen noch nicht vor.

In Sachsen wurden die Apotheken pauschal vergütet: Pro Monat gab es 100, 125 oder 150 Euro, wenn Quoten von 40, 60 oder 80 Prozent erreicht wurden. Im Schnitt lag die Quote bei 66 Prozent. Insgesamt haben die rund 1000 sächsischen Apotheken dafür 500.000 Euro von der AOK Plus erhalten, also im Schnitt 125 Euro pro Apotheke und Monat.

Dafür bieten viele Apotheken noch einen zusätzlichen Service: Ausgetauschte Rabattarzneimittel werden mit einem Etikett der AOK beklebt, auf dem die Apotheken den Namen des gewohnten Präparats eintragen. Das soll den Patienten die Umstellung erleichtern. Obwohl die Vereinbarung in Sachsen nur für vier Monate ab Juni galt, bieten viele Apotheken diese Hilfe weiterhin an.

Im Saarland hatte die AOK mit dem Apothekerverein für den Startmonat eine Pauschale von 50 Cent pro abgegebener Packung vereinbart. Ab Juli mussten die Apotheken dann eine Quote von mindestens 60 Prozent erfüllen, um den Bonus zu erhalten. Die Wirkung blieb nicht aus: Bereits im Juli erreichten die saarländischen Apotheker eine Quote von 58,1 Prozent; nach Angaben der Kasse damals ein Spitzenwert unter den Bundesländern.

Der bundesweite Durchschnitt lag zu dieser Zeit bei 51,9 Prozent. Allerdings verschrieben die Ärzte im Saarland auch etwas öfter Rabattarzneimittel. Insgesamt zahlte die AOK Saarland für die vier Testmonate 120.000 Euro an die Apotheken, das sind knapp 90 Euro pro Apotheke und Monat.

Die AOK Baden-Württemberg hatte dagegen keine entsprechende Vereinbarung getroffen. Mit Folgen: Im Juni lag die Umsetzungsquote nach Angaben der AOK Baden-Württemberg bei lediglich 43,2 Prozent, bis Oktober stieg sie auf 54,9 Prozent. Trotzdem will die bei den Rabattverträgen federführende AOK auch künftig auf Vereinbarungen verzichten.

Dabei dürften sich die Vergütungsmodelle vor allem für die Krankenkasse rechnen: Bei einem prognostizierten Einsparvolumen von 500 Millionen Euro jährlich bringt jeder Prozentpunkt mehr ein Plus von 5 Millionen Euro.

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