Pflanzenfarbstoffe

Ostereier: Färben mit Arzneipflanzen

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Berlin -

Rot, grün oder blau – die Farbe für Ostereier kann auch aus der Natur gewonnen werden. Kamille, Holunder, Zwiebel & Co. werden nicht nur in der Phytotherapie eingesetzt, sondern können auch der Eierschale einen bunten Anstrich verleihen.

Vor dem Einfärben sollten die Eier in jedem Fall über etwa 10 Minuten hart gekocht werden. Die Haltbarkeit variiert zwischen abgeschreckten Eiern und denen, die nicht unter kaltes Wasser gehalten wurden. Denn wird der Garprozess durch den Temperaturunterschied unterbrochen, bildet sich eine Luftschicht zwischen der Schale und dem Ei – ein Nährboden für Keime, der die Haltbarkeit verkürzt. Maximal zwei Wochen können sie bei intakter Schale und im Kühlschrank aufbewahrt und verzehrt werden.

Ist das Ei gekocht, kann ihm die Farbe verliehen werden. Wer blaue Eier in das Osternest legen will, verwendet Holundersaft oder Heidelbeeren. Petersilie, Matetee und Spinat färben die Schale grün. Zwiebelschalen verleihen eine orangene Farbe. Rote-Beete und Birkenbaumrinde verleihen Rot- bis Violetttöne. Kamillenblüten, Karotte, Kurkuma oder Safran können für eine gelbe Färbung eingesetzt werden.

Die verwendeten Ausgangsmengen der einzelnen Pflanzen variieren. Als grobe Orientierung können von Blättern etwa 300 g, von Früchten oder Tee etwa 100 g, Säften etwa 200 ml und Gewürzen etwa 40 g Ausgangsmaterial für die Sudherstellung verwendet werden.

Für den Sud werden die einzelnen Zutaten in einem Liter Wasser aufgekocht und anschließend für weitere 20 Minuten bei mittlerer Hitze am Köcheln gehalten – wird Holundersaft verwendet, entfällt das Aufkochen. Der Sud wird durch ein Sieb gegossen, die Flüssigkeit wird aufgefangen und abgekühlt. Der Ansatz wird auf 750 Milliliter mit kaltem Wasser und etwa 2 Esslöffeln Essigessenz aufgefüllt. Nun werden die gekochten Eier eingelegt. Werden sie noch lauwarm in die Farbe gelegt, soll die Tönung intensiver werden. Dennoch wird das Farbergebnis nicht so intensiv wie bei den gekauften Eierfarben.

Die Eier verbleiben für etwa 20 bis 30 Minuten in der Farbe, bis die gewünschte Intensität erreicht ist. Dann werden sie aus der Flüssigkeit entnommen und zum Trocknen abgelegt. Wer den Eiern einen Glanz verleihen will, kann sie mit einem Tropfen Pflanzenöl einreiben.

Gekaufte Eierfarben können Azofarbstoffe enthalten, die besonders für Allergiker problematisch sein können. Die Betroffenen können unter anderem an Juckreiz oder Hautrötungen leiden. Als möglicherweise bedenklich können folgende Farbstoffe eingestuft werden: E 122 für rote Eier, E 151: Brilliantschwarz für blaue Schalen, E 102: Tartrazin färbt Eier gelb sowie E 104: Chinolingelb. Als unbedenklich gelten die Farbstoffe E 140: Chlorophyllin, das die Eier grün einfärbt und E 160b: Bixin für die orangene Farbe.

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