Im Kammerbezirk Westfalen-Lippe werden Apotheker künftig für Medikationschecks bezahlt: 80 Euro erhalten Apotheker einmalig, wenn sie die Medikation von AOK-Versicherten prüfen. Mitmachen können Apotheken, die sich in Sachen Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) geschult haben. Das Modellprojekt soll über drei Jahre laufen und wird von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) und der AOK Nordwest finanziert.
Mit dem Projekt soll die Arzneimitteltherapie evaluiert und nachhaltig verbessert werden. Mehr als 500 Apotheker haben sich in Westfalen-Lippe bereits zu AMTS-Managern qualifiziert. Sie sollen als Lotsen zwischen dem Patienten und den verordnenden Ärzten agieren und so die Therapiesicherheit verbessern. Rund 130 Apotheker sollen im Mai ihre Ausbildung zum AMTS-Manager abschließen.
AKWL und AOK wollen in dem nun gestarteten Kooperationsprojekt untersuchen, wie erfolgreich der Medikationscheck aus der Apotheke ist. Drei Jahre läuft das Projekt. Die Evaluierung übernimmt Professor Dr. Ulrich Jaehde vom Lehrstuhl für Klinische Pharmazie an der Universität Bonn, der auch das Interaktionsregister von Linda betreut. Die Kosten für die Evaluation übernimmt die AKWL-Stiftung – entsprechend einer Promotionsstelle –, die Aufwandsentschädigung für die Apotheker in Höhe von insgesamt rund 80.000 Euro zahlt die AOK.
Die Vergütung erhalten die Apotheker formell nicht für den Medikationscheck selbst, sondern für die Teilnahme an der Evaluation. Jede AMTS-qualifizierte Apotheke kann bis zu fünf Fälle bearbeiten und abrechnen. Welche Patienten in den Genuss einer Arzneimittelprüfung kommen, entscheiden die Apotheken gemeinsam mit dem Arzt. 200 Apotheken haben sich bislang für die Checks angemeldet.
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