Selbsttötung

Gröhe bekräftigt Nein zu aktiver Sterbehilfe

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Berlin -

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) lehnt organisierte und kommerzielle Angebote der Sterbehilfe weiter ab. Bei der Bundesdelegiertenversammlung der Senioren-Union der CDU forderte Gröhe eine Weiterentwicklung der Palliativmedizin und des Hospizgedankens. „Menschen wollen an der Hand eines anderen sterben und nicht durch die Hand eines anderen“, sagte er. Das zeigten Untersuchungen. Nach einem gescheiterten Anlauf will der Bundestag bis 2015 über eine Reform bei der Sterbehilfe entscheiden.

Wenn zur Verbesserung der Lebensqualität Schwerstkranker starke Schmerzmittel gegeben werden, die möglicherweise das Leben verkürzen, müsse dies möglich sein, sagte Gröhe. Es komme auf die Intention an. Die Intention der Lebensverkürzung sei zu Recht verboten und solle auch verboten bleiben.

Auch der Vorsitzende der Senioren-Union der CDU, Professor Dr. Otto Wulff, sagte, bei einer Legalisierung bestehe die Gefahr, dass ältere und kranke Menschen unter Druck gesetzt werden könnten, aus dem Leben zu gehen. Wulff sprach von „krankhaften Gedanken“, ältere Menschen legal von ihren Beschwerden zu erlösen. Heute gebe es viele Möglichkeiten in der Medizin, Leiden zu lindern.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx, positionierte sich ebenfalls klar gegen eine Neuregelung des ärztlich assistierten Suizids. „Selbst eng umgrenzte Regelungen liefen im Ergebnis darauf hinaus, ein angeblich 'menschenwürdiges Töten' zu organisieren“, sagte Marx der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Seine Position beschrieb der Kardinal mit den Worten: „Mir geht es um das menschenwürdige Sterben. Wenn diese Differenz verwischt wird, dann ist eine abschüssige Bahn betreten, auf der es kein Halten mehr gibt.“

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