Friedrich Merz ist neuer CDU-Parteichef. Beim digitalen Parteitag wählten ihn 95 Prozent der Delegierten zum neuen Parteivorsitzenden. In seiner Bewerbungsrede kündigte der 66-Jährige ein neues Grundsatzprogramm der CDU an.
915 von 983 Delegierten für den 66-Jährigen, 16 enthielten sich. Wegen der Corona-Pandemie war nur die engste Führungsriege der CDU in der Parteizentrale in Berlin anwesend. Die Entscheidung muss noch formal per Briefwahl bestätigt werden. Deren Ergebnis soll am 31. Januar verkündet werden.
Im dritten Anlauf auf den Spitzenposten hat es geklappt. Zuvor hatte Merz jeweils in der Stichwahl gegen Armin Laschet (2021) und Annegret Kramp-Karrenbauer (2018) verloren. Diesmal gab es keinen Gegenkandidaten, allerdigs im Vorfeld eine Mitgliederbefragung. Ende des vergangenen Jahres hatte sich die Parteibasis mit 62 Prozent für Merz ausgesprochen, Norbert Röttgen (26 Prozent) und Helge Braun (12 Prozent) hatten das Nachsehen.
Merz will die CDU nach der historischen Schlappe bei der Bundestagswahl wieder zurück in die Regierungsverantwortung führen. Dass das kein leichter Weg wird, ist dem neuen Vorsitzenden bewusst. Eine erste Tendenz wird in diesem Jahr sichtbar werden, da gleich vier Landtagswahlen anstehen.
Neben dem Vorsitzenden wollte die CDU als Konsequenz aus dem historisch schlechtesten Ergebnis von 24,1 Prozent bei der Bundestagswahl auch ihre komplette weitere Führungsspitze neu wählen. Der Bundestagsabgeordnete und frühere Berliner Sozialsenator Mario Czaja soll zum Generalsekretär gewählt werden. Er soll für den Wirtschaftsexperten Merz den Arbeitnehmerflügel abdecken.
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