Apothekenhonorar

Medienrummel um nackte Apothekerin

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Berlin -

Nackte Haut wirkt: Nachdem sich Apothekerin Gabriela Aures vergangene Woche aus Protest gegen die Honorarerhöhung von 25 Cent entblößt hat, zeigen Presse, Rundfunk und auch Kunden Interesse für die aktuelle Situation der Apotheker. Mittlerweile steht das Plakat in ihrer Apotheke im oberbayerischen Gaimersheim. „Es freut mich, dass es jetzt in den Medien ein Interesse für unsere Sache gibt“, sagt die Inhaberin der Rathaus-Apotheke.

Am Morgen habe sie bereits ein Kunde wegen eines Artikels im „Donaukurier“ auf die Sorgen der Apotheken angesprochen. Das Blatt titelte „Nackte Haut für mehr Geld“. In dem Bericht werden neben dem Protest von Aures auch die Aktionen von Ann-Katrin Kossendey und das Portal „Apothekerprotest“ von Dr. Ingo Dramburg angesprochen.

Auch die „Stuttgarter Nachrichten“ und die Ingolstädter „Stattzeitung plus“ hatten die mutige Aktion der Apothekerin bereits aufgegriffen. Am Morgen sei auch der Bayerische Rundfunk gekommen, sagt Aures. Sie hatte den Sender bereits vor zwei Monaten wegen des Honorarproblems angeschrieben. „Kein Interesse“, habe es damals noch geheißen.

Im „Donaukurier“ kommt auch der BKK Bundesverband zu Wort: Der aktuelle Fixzuschlag ist demnach keinesfalls unangemessen und die Abgabe von Rx-Arzneimitteln größtenteils eine „einfach Handlung“.

 

Mit ihrer Aktion möchte Aures ihren Kunden und der Öffentlichkeit gerade solche Äußerungen der Kassen erklären: „Mit den Berichten kommt es in das Bewusstsein der Leute, dass wir mehr sind als Schubladenzieher“, sagt sie. „Ich hoffe, dass die Artikel in der Lokalpresse auch für die Kollegen im Umkreis ein Anreiz sind, aktiver zu werden.“

Das Poster hängt nicht nur ihrer Apotheke. Aures hat es bereits an Kollegen verschickt. Etwa 20 Plakate sind im Umlauf. Während ihre Aktion im Norden großen Anklang fand, sei die Nachfrage aus Bayern bislang gering.

Nach der Aktion bleibt Aures am Ball. Sie unterstützt ihren Kollegen Dramburg, der seit Dienstag Apotheker zum Streik formieren will: „Das Schreiben habe ich schon unterzeichnet“, sagt Aures.

 

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