Leitbilddebatte

Studenten-Leitbild zum Konvent

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Berlin -

Das Leitbild steht – zumindest das der Pharmaziestudenten. Pünktlich zum Leitbild-Konvent in der kommenden Woche in Berlin hat der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) die Ergebnisse seiner Umfrage veröffentlicht. In dem zehnseitigen BPhD-Leitbild sind die Meinungen der Studenten zu fünf Kernpunkten zusammengefasst.

Das Leitbild soll als Argumentationshilfe an die Fachschaften der Universitäten gehen, erklärt Sven Lobeda, der beim BPhD den Bereich Studium und Lehre verantwortet. Außerdem soll es auf dem Konvent an die Apotheker verteilt werden. Der Verbandsvorsitzende David Reiner wurde laut Lobeda nach Berlin geladen und will dort die Meinung der Studenten vertreten.

In ihrem Leitbild fordern die Studenten die Standesvertretung auf, ein Auge auf die Aus- und Weiterbildung zu richten: So soll die Studienzeit verlängert werden. Andernfalls sei das Studium in Zukunft „nicht mehr in der vorgesehenen Zeit studierbar“. Bereits heute liege die durchschnittliche Dauer ein bis zwei Semester über der Mindeststudienzeit von acht Semestern.

Außerdem wünschen sich die Studenten eine intensivere Ausbildung in Pharmakologie und Klinischer Pharmazie. Eine Reduzierung der Redundanz innerhalb des Studiums könnte aus ihrer Sicht die nötigen Freiräume schaffen. Die Studenten haben sich zudem für lebenslanges Lernen ausgesprochen. Häufig forderten sie herstellerunabhängige Fortbildungen, zum Beispiel durch Lehrkräfte der Universitäten, und bessere Finanzierungsmöglichkeiten für Angestellte und Apothekenleiter.

Weiterhin sprachen sich die Studenten für eine Förderung der interprofessionellen Zusammenarbeit besonders mit Ärzten aus. Bereits während des Studiums sollten Medizin- und Pharmaziestudenten gemeinsam Vorlesungen, Seminare und Praktika absolvieren. Zudem sollten die „Zentralisierungsmöglichkeiten von Patientendaten“ ausgelotet werden, um die Risiken der Polymedikation zu senken.

Das Dienstleistungsspektrum der Apotheken ist aus Sicht der Studenten „ausbaufähig“. Zwar müsse die Beratung weiterhin grundlegende Aufgabe sein. Darüber hinaus seien aber weitere Dienstleistungen wünschenswert, etwa im Hinblick auf Arzneimitteltherapiesicherheit, patientenorientierte Pharmazie und Medikationsmanagment. Einige Studenten können sich auch vorstellen, Impfungen zu verabreichen, Blut abzunehmen und damit Gesundheitsparameter mittels Labordiagnostik zu bestimmen.

Außerdem wollen die Studenten nicht mehr nur zu abgegebenen Präparaten beraten, sondern die „pharmazeutische Betreuung des Patienten“ mit Blick auf Krankheit und Arzneimitteltherapie in den Vordergrund stellen. Schließlich fordern die Studenten, das wirtschaftliche Fundament der Apotheken zu sichern. Zusätzliche Aufgaben müssten „gleichsam honorabel sein wie bisherige Aufgaben der Apotheke“.

Basis des BPhD-Leitbilds ist eine Umfrage des Verbands, an der im Februar 1186 Studenten teilgenommen hatten.

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