Promotionsskandal

Koch-Mehrin verliert Doktortitel

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Die FDP-Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin verliert ihren Doktortitel. Der Promotionsausschuss der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg beschloss nach mehrwöchiger Prüfung der Dissertation und Anhörung die Aberkennung des Titels. Der Vorsitzende des Promotionsausschusses, Professor Dr. Manfred Berg, erklärte, das Material belege eindeutig, dass die Dissertation „in substanziellen Teilen aus Plagiaten besteht“.

Koch-Mehring hatte im Jahr 2000 ihre Promotion mit dem Titel „Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik: Die Lateinische Münzunion 1865-1927“ vorgelegt. Auf rund 80 Textseiten der Dissertation finden sich mehr als 120 Stellen, die nach Bewertung des Promotionsausschusses als Plagiate zu klassifizieren sind. Diese Plagiate stammen aus über 30 verschiedenen Publikationen, von denen zwei Drittel nicht im Literaturverzeichnis aufgeführt worden sind.

Quantität und Qualität der nachweisbaren Plagiate legten zwingend die Schlussfolgerung nahe, dass diese Dissertation keine „selbstständige wissenschaftliche Arbeit“ im Sinne der Promotionsordnung der Fakultät und des Landeshochschulgesetzes Baden-Württemberg darstelle, so Berg. „Angesichts der Vielzahl und des systematischen Charakters der Plagiate kann kein Zweifel daran bestehen, dass sich Frau Koch-Mehrin in ihrer Dissertation fremdes geistiges Eigentum angeeignet und als das eigene ausgegeben hat.

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