EuGH-Spezial

„Ketten stellen Beratung in Frage“

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Die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Dr. Martina Bunge (Linke), zeigte sich erfreut, dass Generalanwalt Yves Bot das Fremdbesitzverbot von Apotheken bestätigt hat. „Ich hoffe sehr, dass der Europäische Gerichtshof dem Plädoyer des Generalanwalts folgen wird. Damit könnte die inhabergeführte Präsenzapotheke weiterhin eine patientennahe und sichere Arzneimittelversorgung garantieren“, sagte Bunge gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Zudem würde der Gesetzgeber laut Bunge durch eine entsprechende Entscheidung des EuGH bestärkt, Apothekenketten zu verhindern. Diese stellen aus Sicht der Politikerin die unabhängige Beratung in Frage und zerstören funktionierende mittelständische Strukturen. „Arzneimittel sind ein besonderes Gut und die Apotheker und Apothekerinnen vorrangig Heilberufler. Gesetzliche Bestimmungen dürfen dem nicht entgegenstehen“, fordert Bunge.

Die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses sieht außerdem eine Gefahr im Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Bunge plädierte dafür, den Versandhandel auf OTC-Arzneimittel zurückzuführen.

Auch der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Frank Spieth, begrüßte gegenüber APOTHEKE ADHOC, „dass Generalanwalt Yves Bot sich für die inhabergeführte Apotheke entschieden hat“. Eine Abkehr vom Fremdbesitzverbot würde aus Sicht des Politikers einer „Aldisierung der Apotheken Tür und Tor öffnen“. Nur qualifizierte Apotheker könnten im notwendigen Umfang beraten, so Spieth. „Wer glaubt, durch die Aldisierung Kosten reduzieren zu können, befindet sich auf dem Holzweg“, so Spieth.

Die zurückliegende Gesetzgebung habe mit den Festzuschlagsregelungen die „Preistreiberei durch Apotheken“ beendet, sagte Spieth: „Für die Kostenexplosion sind ausschließlich die Pharmakonzerne verantwortlich.“ Eine Kostenbegrenzungen im Arzneimittelbereich wäre aus Sicht des gesundheitspolitischen Sprechers der Linksfraktion über die Einführung einer Positivliste zu realisieren.

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