NUR MAL SO ZUM WISSEN

Jens Spahn: Maskendeals und CDU-Netzwerke

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NUR MAL SO ZUM WISSEN, Episode 30Grafik: NMSZW
Berlin -

Eine eben erst gegründete Firma erhält einen Auftrag für eine Maskenlieferung an das Bundesgesundheitsministerium – und später eine Förderung in Höhe von mehr als einer Million Euro aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Hat das etwas mit dem CDU-Parteibuch der beiden jungen Gründer zu tun? In der neuen Episode ihres Podcast NUR MAL SO ZUM WISSEN sprechen ADHOC-Herausgeber Thomas Bellartz und Chefredakteur Alexander Müller über Maskendeals, ein berühmtes Spendendinner und Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

APOTHEKE ADHOC hat exklusiv über den Fall der Leipziger Firma SimpleBreath berichtet, die ohne eigene Erfahrung im Handel mit medizinischer Schutzausrüstung, dafür besten Kontakten in die CDU einen Zuschlag in einer millionenschweren Ausschreibung über Schutzmasken erhalten hat. Müller schildert im Podcast seine Erfahrungen bei der Recherche und die Hintergründe des schnell wachsenden Firmenkonstrukts. Bellartz findet den Vorgang auch aus Sicht des Unternehmers mehr als fragwürdig.

Der Geschäftsführer des Maskenlieferanten war bis unmittelbar vor der Gründung von SimpleBreath persönlicher Referent der Geschäftsführung der Leipziger Beratungsfirma Wolffberg Management Communications. Chef dort ist der ehemalige CDU-Politiker Peter Zimmermann – langjähriger Vertrauter und Duz-Freund von Jens Spahn.

Bei Zimmermann fand auch jenes legendäre „Spendendinner“ statt, bei dem die Teilnehmer anschließend an den CDU-Kreisverband Borken jeweils 9999 Euro gespendet haben sollen. Bellartz und Müller diskutieren, was es mit dieser gezielten Geheimhaltung auf sich hat und welcher Eindruck dabei vom Spahn entsteht. Der damalige Gesundheitsminister war auch deshalb unter Druck geraten, weil er noch am Morgen desselben Tages zur Vorsicht in der Pandemie gemahnt hatte und vor privaten Feiern abgeraten hatte. Einen Tag später hatte Spahn bekannt gegeben, dass er positiv auf Corona getestet worden sei.

Da Spahns Name plötzlich auch im Verfahren im den Windpark-Betrüger Hendrik Holt auftaucht, auch wenn der Ex-Minister jeden Kontakt abstreitet, fragt sich Bellartz, ob Spahn nicht allmählich zum Problem für den neuen CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz werden kann. Mit einem sehr schnellen Wechsel Spahns in die Privatwirtschaft rechnet Müller allerdings nicht. Immerhin hat der Ex-Minister als Präsidiumsmitglied und Fraktionsvize immer noch wichtige Posten in seiner Partei inne.

Den Podcast „Jens Spahn: Maskendeals und CDU-Netzwerke“ finden Sie überall, wo es Podcasts gibt sowie als Videoversion in unserem Youtube-Kanal.

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