Impfstoffe: ABDA warnt vor Alleingängen APOTHEKE ADHOC, 27.11.2018 11:24 Uhr
-
ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz informiert über die Regelung zu den Engpässen bei Grippeimpfstoffen. Foto: Christof Stache
-
Sondersitzung Grippeimpfstoffe: In Bayern hat Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) ein Treffen einberufen. Foto: StMGP
-
„Wir möchten den kollegialen Austausch von Grippeimpfstoffen initiieren und fördern. Das heißt, dass Apotheken möglicherweise noch vorhandene, überzählige Lagerbestände an die Geschäftsstelle des BAV melden“, so der 1. Vorsitzende des BAV Dr. Hans-Peter Hubmann. Foto: Elke Hinkelbein
-
Die Liste soll online gehen, sobald die ersten Meldungen eingegangen sind. Der Verband kündigt zudem an, die Liste fortlaufend zu aktualisieren. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Keine Ärzte-Assistenten: Der bayerische Verbandschef Dr. Hans-Peter Hubmann fordert eine Honorierung der Erstellung von Medikationsplänen durch Apotheker. Foto: Christof Stache
-
Warum fehlen Grippeimpfstoffe? Tatsache ist, dass beispielsweise die AOK Niedersachsen die Ärzte angehalten hatte, mit Vorbestellungen zurückhaltend zu sein. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland Pfalz (KV) warnte die Kollegen vor nicht allzu langer Zeit vor ausufernden Kosten. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Wer ist Schuld und wie konnte es so weit kommen, dass Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) einen Versorgungsmangel ausrufen muss? Ganz klar die Hersteller, meint Professor Dr. Gerd Glaeske. Foto: Elke Hinkelbein
-
Spahn sagte: „Jeder, der will, muss sich gegen Grippe impfen lassen können.“ Dafür musste der Versorgungsmangel offiziell gemacht werden. Foto: GSK
-
Es gibt ein Verteilungsproblem bei Grippeimpfstoffen: Während einige Kühlschränke noch voll sind, ist in anderen Regionen der Impfstoff knapp. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Spahn lockert daher nun die Vorschriften, um gegen den Engpass anzukommen. Foto: Christof Stache
-
Der Run auf die Grippeimpfstoffe hat begonnen: Regionale Verteilungsprobleme sorgen für einen Nachbarschaftsstreit. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Manfred Saar, Apothekerkammer Präsident des Saarlandes, hegt die Vermutung, die Pfälzer seien an der Impfstoff-Knappheit im Saarland nicht ganz unbeteiligt. Foto: Andreas Domma
-
Ein Ärzte-Hopping macht Saar zwar nicht für den Engpass verantwortlich, möglich sei jedoch, dass Pfälzer-Apotheken über den Großhandel Ware abziehen, denn beide Regionen greifen zum Teil auf die gleichen Großhändler zurück. Foto: Andreas Domma
-
In Rheinland Pfalz sei ein deutliches Manko an Grippeimpfstoffen zu verzeichnen, verursacht durch die Kassenärztliche Vereinigung. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
„Keine Vorbestellungen. Die KV RLP erinnert noch einmal daran, keine Grippe-Impfstoffe vorzubestellen, sondern diese bei Bedarf in angepassten Mengen zu ordern.“ Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Apotheker sind nun jedoch in der undankbaren Lage das Manko auszugleichen und Impfstoffe zu besorgen. Die Hersteller produzieren jedoch keine Impfdosen mehr, so Saar. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Nachdem das Bundesgesundheitsministerium (BMG) den Versorgungsmangel mit Impfstoffen offiziell ausgerufen hat, warnt die ABDA vor Alleingängen. Zwar könnten die Landesbehörden jetzt zum Beispiel Importe erleichtern, das bedeute aber keinen Freibrief für Marktteilnehmer, die Vorschriften des Arzneimittelgesetzes (AMG) zu umgehen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat den Versorgungsmangel mit Impfstoffen Anfang vergangener Woche ausgerufen. Das ist notwendig, damit die Bundesländer auf Lieferengpässe reagieren können. Dies ist am 20. November erfolgt.
In der am 23. November veröffentlichten Bekanntmachung im Bundesanzeiger heißt es wörtlich: „Die saisonale Influenza ist eine, speziell für besondere Personengruppen, lebensbedrohliche Erkrankung. Es besteht in Deutschland ein Mangel der Versorgung der Bevölkerung mit in Deutschland zugelassenen saisonalen Influenza-Impfstoffen. Die Impfung der betroffenen Personengruppen entsprechend den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission ist derzeit nicht flächendeckend sichergestellt.“ Damit wurde von offizieller festgestellt, „dass es sich bei Grippe-Impfstoffen um Arzneimittel handelt, die zur Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankungen benötigt werden, und dass ein Versorgungsmangel mit diesen Arzneimitteln vorliegt“.
§ 79 Arzneimittelgesetz (AMG) sieht für diesen Fall eine „Ausnahmeermächtigungen für Krisenzeiten“ vor: Die zuständigen Behörden können im Einzelfall gestatten, dass auch nicht in Deutschland zugelassene oder registrierte Arzneimittel befristet in Verkehr gebracht respektive importiert werden dürfen. Die behördlichen Maßnahmen müssen auf das erforderliche Maß begrenzt und angemessen sein, um den Gesundheitsgefahren zu begegnen. Laut der Mitteilung im Bundesanzeiger kann damit „flexibel auf die Umstände des jeweiligen Krankheitsausbruchs und den Bedarf an spezifischen Arzneimitteln reagiert werden“.
- 1
- 2
Lesen Sie auch
-
Influenza Grippeimpfstoffe: Spahn ruft Versorgungsmangel aus »
-
Grippeimpfstoffe Huml: Sondersitzung wegen Engpass »
-
Bayern Tauschbörse für Grippeimpfstoffe »
-
Lieferengpässe Apothekerin organisiert Impfstoff-Verteilung »
-
Grippeimpfstoffe Der Beitrag der Kassen zum Engpass »
-
Grippeimpfstoffe Versorgungsmangel: FDP lobt Spahn »
-
Lieferprobleme Grippeimpfstoff Glaeske: Hersteller sind schuld, BPI: Spahn ist schuld »
-
Kommentar Spahns Tanz auf dem Vulkan »
- Vorbestellungen für 2021/2022 Grippeimpfstoff: Apotheken und Ärzte überfordert »
- G-BA zementiert Monopol für Sanofi Efluelda: Empfehlung oder Pflicht? »
- Vakzine von AstraZeneca Corona-Impfungen: Ab jetzt sind Ärzte dran »
Mehr aus Ressort
- Geringster Zuspruch seit 2019 Umfragetief: Spahns Beliebtheitswerte sacken ab »
- Rheinland-Pfalz Corona-Selbsttests in Apotheken: „Wird noch dauern” »
- Kein Engpass erwartet BMG: 150 Millionen Tests auf Halde »
APOTHEKE ADHOC Debatte