Promotionsskandal

Guttenberg, die Promotion und die Klinikkette

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Die Plagiats-Vorwürfe gegen Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) scheinen auch aus gesundheitspolitischer Sicht relevant zu werden: Einem Bericht des Tagesspiegels zufolge hat der Klinikkonzern Rhön zwischen 1999 und 2006 fast 750.000 Euro an Spendengeldern an die Fakultät überwiesen, an der Guttenberg promovierte. Bis 2002 war die Familie mit 26,5 Prozent am Konzern beteiligt; Guttenberg selbst saß zwischen 1996 und 2002 im Aufsichtsrat.

Guttenberg hatte sein Jura-Studium 1999 an der an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth abgeschlossen. Bis 2007 schrieb er am gleichen Lehrstuhl seine Doktorarbeit. Genau in diesem Zeitraum flossen von Rhön-Konten die ersten Spendengelder für einen neuen Lehrstuhl in der Fakultät.

Eigenen Angaben zufolge hatte der Klinikkonzern im Jahr 1998 einen Kooperationsvertrag mit dem bayerischen Bildungsministerium geschlossen, in dem er sich durch Spendengelder für die Einrichtung eines Studiengangs „Gesundheitsmanagement“ stark machte.

Der Freistaat darf die im Vertrag zugesicherten Finanzspritzen jedoch ausschließlich für den neuen Studiengang verwenden. Mit dem Geld wurden Personalkosten gedeckt. Grund für die Finanzhilfe sei das Interesse des Konzerns, für mehr Nachwuchskräfte im Bereich des Krankenhausmanagements zu sorgen. Da der Vertrag vom Vorstand beschlossen wurde, sei Guttenberg als Aufsichtsratsmitglied aber nicht an der Entscheidung beteiligt gewesen.

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