Kammerbeitrag

Einigung in Hamburg

, Uhr
Berlin -

Die Apothekerkammer Hamburg ist auf der Zielgerade. Bei einer

außerordentlichen Kammerversammlung stimmte gestern Abend eine

hauchdünne Mehrheit für eine neue Beitragsordnung. Ab 2014 zahlt jeder

Angestellte einen Grundbeitrag, der nach der Wochenarbeitszeit

gestaffelt ist.

Selbstständige zahlen einen Betriebsstättenbeitrag je nach Nettoumsatz; der Beitrag ist nicht gedeckelt. Rentner, PhiP und Mitglieder ohne Beschäftigung zahlen nichts. 50,9 Prozent der anwesenden 76 Mitglieder stimmten für die Regelung.

Grund für das knappe Ergebnis ist der fehlende Deckel bei den Selbstständigen. Der Adhoc-Antrag des Apothekers Holger Gnekow von der letzten Kammerversammlung, auf dem der neue Beitrag beruht, hatte eine solche Kappung noch vorgesehen. Durch einen Änderungsantrag wurde diese gestern gestrichen.

Kammerpräsident Kai-Peter Siemsen ist sich bewusst, dass er mit Zytoservice, Apo-Rot und Gnekows Privilegierter Adler Apotheke einige große Player in seinem Bezirk hat. Mit ihnen will er sprechen, bevor am 19. November mit dem Haushalt die Beiträge in konkrete Zahlen gegossen werden. Denn überfordert werden soll kein Kammermitglied.

Jetzt muss die Aufsichtsbehörde die Genehmigung erteilen, dann kann die neue Beitragsordnung in Kraft treten.

Derzeit zahlen in Hamburg alle Kammermitglieder einen Grundbeitrag von 20 Euro pro Monat, das macht 240 Euro im Jahr. Für Selbstständige kommt ein Betriebsstättenbeitrag dazu: 150 Euro für jede Hauptapotheke und 100 Euro für jede Filiale pro Monat. Entsprechend kommen die Inhaber für circa 80 Prozent des Volumens auf, obwohl sie nur ein Viertel der Mitglieder stellen.

Vor einem Jahr scheiterte ein Vorstoß, einen einheitlichen Hebesatz von 1,38 Prozent auf das Bruttoeinkommen einzuführen. Denn für die Angestellten wäre es ab 1450 Euro teurer geworden; bei einem Gehalt von 2900 Euro hätten die Approbierten doppelt so viel zahlen müssen wie bislang. Im Juni 2012 lehnte bei einer eigens anberaumten Kammerversammlung die Mehrheit der rund 400 anwesenden Mitglieder den Vorschlag ab.

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