Hamburg

Kammerbeitrag dreht Extrarunde

, Uhr
Berlin -

In Hamburg hatten sich Anfang Juni die Apotheker auf ein neues Modell

zur Berechnung des Kammerbeitrags geeinigt. Allerdings wurde keiner der

beiden Vorschläge der eigens eingesetzten Beitragskommission

aufgegriffen, sondern ein Adhoc-Antrag von Apotheker Holger Gnekow

verabschiedet. Wie so oft bei spontanen Vorschlägen hakte es an den

juristischen Formulierungen. Die Aufsichtsbehörde lehnte das Modell ab,

die Experten bei der Kammer mussten nachbessern. Anfang Oktober wird nun

zum dritten Mal abgestimmt.

Wie bislang soll es in Hamburg einen Grundbeitrag geben, der allerdings künftig gestaffelt wird: Selbstständige zahlen eine Pauschale je nach Nettoumsatz; der Beitrag ist gedeckelt. Bei Angestellten wird dagegen die Arbeitszeit zugrunde gelegt. Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) sowie Einkommenslose und Renter sind befreit.

Die neue Beitragsordnung soll 2014 in Kraft treten, deshalb hofft Kammerpräsident Kai-Peter Siemsen, dass Anfang Oktober alles glatt gehen wird. Mit einer kontroversen Debatte rechnet er allerdings nicht, da das Modell nur neu formuliert, aber nicht verändert wurde.

Die Beitragskommission wollte eigentlich zwei unterschiedliche Hebesätze eingeführen, die sich jeweils an der Umsatzsteuerzahllast orientieren, oder bei einer Pauschale bleiben, die ebenfalls durch einen prozentualen Satz auf das Bruttoeinkommen aufgefüllt werden sollte. Siemsen hatte zuletzt Druck gemacht, um nach Jahren wieder zu einem ausgeglichenen Haushalt zu kommen.

Derzeit zahlen in Hamburg alle Kammermitglieder einen Grundbeitrag von 20 Euro pro Monat, das macht 240 Euro im Jahr. Für Selbstständige kommt ein Betriebsstättenbeitrag dazu: 150 Euro für jede Hauptapotheke und 100 Euro für jede Filiale pro Monat. Entsprechend kommen die Inhaber für circa 80 Prozent des Volumens auf, obwohl sie nur ein Viertel der Mitglieder stellen.

Vor einem Jahr scheiterte ein Vorstoß, einen einheitlichen Hebesatz von 1,38 Prozent auf das Bruttoeinkommen einzuführen. Denn für die Angestellten wäre es ab 1450 Euro teurer geworden; bei einem Gehalt von 2900 Euro hätten die Approbierten doppelt so viel zahlen müssen wie bislang.

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