Dr. Carl-Heinz Müller tödlich verunglückt | APOTHEKE ADHOC
Ehemaliger KBV-Vize

Dr. Carl-Heinz Müller tödlich verunglückt

, Uhr aktualisiert am 20.04.2022 14:18 Uhr
Berlin -

Der ehemalige stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Carl-Heinz Müller, ist tot. Wie die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz gegenüber der Ärzte Zeitung bestätigte, verstarb er im Alter von 67 Jahren nach einem tragischen Unfall. Details wurden nicht bekannt gemacht.

Müller praktizierte als Hausarzt in Trier, zunächst in einer Gemeinschaftspraxis, später mit eigener Praxis, die er von seinem Vater übernahm. Berufspolitisch stand er zunächst an der Spitze der KV Trier, dann übernahm er den Vorsitz der vier fusionierten rheinland-pfälzischen KVen.

Seit Juli 2007 war er im Vorstand der KBV für den hausärztlichen Versorgungsbereich zuständig; sein Vorgänger Ulrich Weigeldt war nach einem beispiellosen Machtkampf und einem Misstrauensvotum gegen ihn zurückgetreten. Heute führt er den Deutschen Hausärzteverband, der besonders rigoros gegen Kompetenzerweiterungen für Apotheken eintritt.

Müller dagegen hatte die Zusammenarbeit mit den Apothekern beim ABDA/KBV-Modell vorangetrieben. Anfang 2012 gab er sein Amt auf – selbst die Vertreterversammlung wurde von der Ankündigung komplett überrascht. Müller nannte persönliche Gründe, Berichten zufolge soll es aber auch um den Streit mit den Krankenkassen bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (egK) gegangen sein. Seitdem kam das Modell nur in Sachsen und Thüringen unter dem Projektnamen Armin überhaupt noch voran.

Der amtierende KBV-Vorstand sprach Familie und Angehörigen aufrichtiges Mitgefühl und tiefe Anteilnahme aus. „Carl-Heinz Müller hat sich mit großem Einsatz für die Interessen der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen engagiert“, würdigte Vorstandschef Dr. Andreas Gassen. „Seine Schwerpunkte waren neben der hausärztlichen vor allem die Arznei- und Heilmittelversorgung sowie IT und Telematik im Gesundheitswesen. Carl-Heinz Müller war stets hart in der Sache, agierte aber freundlich und verbindlich im Ton, was ihm ein hohes Ansehen und große Anerkennung bei allen Partnern im Gesundheitswesen zuteilwerden ließ. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke. Die KBV wird Carl-Heinz Müller für alle Zeit ein ehrendes Andenken bewahren. Unser tiefempfundenes Mitgefühl gehört seiner Familie.“

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