Risikogruppen und Vektor-Geimpfte

BMG: Auffrischimpfungen ab September

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Berlin -

In die Diskussion um eventuelle Drittimpfungen besonders vulnerabler Gruppen drängt sich eine weiterere Forderung: Vektor-Ggeimpfte sollen ebenfalls Anspruch auf eine zusätzliche Impfung mit einem mRNA-Impfstoff bekommen.

Mögliche Drittimpfungen stehen bevor. Im Dezember liegt die Immunisierung der ersten Bürger:innen ein Jahr zurück und viele Studien weisen darauf hin, dass der Impfschutz mit der Zeit abnimmt. Wie hoch die Zahl der Antikörper genau sind und wie hoch sie sein müssen, um einen noch ausreichenden Impfschutz zu haben, ist aktuell noch nicht klar. Andere Analysen zeigen konträre Ergebnisse: So kamen Mediziner der Washington University School of Medicine in St. Louis beispielsweise zu dem Ergebnis, dass die Wirksamkeit nach sechs Monaten bei den meisten Personen noch bei 90 Prozent liegt.

Der Beschlussentwurf des Bundesgesundheitsministeriums für die Konferenz mit den Gesundheitsministern der Länder gibt hingegen eine klare Meinung wieder: Auffrischimpfungen sollen bereits diesen Herbst durchgeführt werden. Wie auch zu Beginn der Impfkampagne müssten auch dieses Mal Rahmenbedingungen festgelegt werden, wer wann Anspruch auf eine weitere Injektion hat.

Das BMG schlägt im Entwurf zunächst Impfungen für bestimmte Risikogruppen vor – und zwar bereits ab September, wie die Süddeutsche Zeitung am Montag berichtet. Mit dieser Meinung stellt sich das Ministerium gegen die aktuelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Für eine generelle Empfehlung zur Auffrischimpfung bedürfe es einer besseren Datengrundlage, argumentiert Stiko-Chef Dr. Thomas Mertens. Diese fehle bislang. Das Problem: Die Stiko spricht Empfehlungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse aus. Solange die Evidenz zu lückenhaft ist, kann kein positives Votum erfolgen. Laut Mertens beschäftigt sich das Gremium aktuell intensiv mit der Frage nach dem Nutzen einer Drittimpfung.

Aufgrund der guten Versorgung mit mRNA-Impfstoffen wird darüber hinaus diskutiert, ob Personen, die bislang ausschließlich mit einem Vektorimpfstoff immunisiert wurden, ebenfalls einen zeitnahen Anspruch auf eine Drittimpfung erhalten sollen. Um eine bessere Wirksamkeit zu erzielen, könnten auch Vektor-Geimpfte ab Herbst einen dritten, respektive zweiten (Janssen), Impftermin vorgeschlagen bekommen.

In den aktuellen Lieferprognosen des BMG zeigt sich, dass vor allem Spikevax in den kommenden Wochen eine Rolle bei der Immunisierung spielen wird. Für das zweite Quartal erwartet das BMG knapp über 30 Millionen Dosen des Moderna-Impfstoffes. Im August werden wöchentliche Lieferungen von rund 2,5 Millionen Impfdosen erwartet. Im September steigt die Lieferprognose noch einmal auf rund 3 Millionen Impfdosen wöchentlich. Ab dem 16. August 2021 werden Impfstoffe an die Länder ausschließlich nach Bedarf ausgeliefert, informiert das BMG.

Bayern verkündete bereits am Wochenende, dass die Pläne für Auffrischimpfungen konkretisiert werden müssten. „Schon allein aus präventiven Gesichtspunkten dürfte eine Auffrischungsimpfung sinnvoll sein. Daher hat Bayern seine Corona-Impfstrategie bereits auf die neuen Herausforderungen ausgerichtet. „Die Organisation und Ausrichtung der Impfzentren wird angepasst“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Sonntag auf Anfrage. „Mit unseren mobilen Teams werden wir auch die besonders schutzbedürftigen Personen in Einrichtungen impfen können.“

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