Bundesratsinitiative

Auch Bayern will Versand verbieten

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Bayern will den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln verbieten. Nachdem Sachsen bereits gestern eine entsprechende Bundesratsinitiative angekündigt hatte, zog Bayerns Gesundheitsminister Otmar Bernhard heute nach: „Der seit 2004 in Deutschland zugelassene Arzneimittelversandhandel wird zunehmend ein Experiment mit ungewissem Ausgang für die Gesundheit.“ Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) müsse endlich den Schutz der Patienten und Verbraucher ernst nehmen und den Arzneimittelversandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in Deutschland unterbinden, forderte Bernhard.

Zunächst müssen die anderen bayerischen Ministerien bei der Kabinettssitzung am kommenden Dienstag den Beschluss zur Bundesratsinitiative abnicken, erklärte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Roland Eichhorn, gegenüber APOTHEKE ADHOC. Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) habe bereits seine Zustimmung signalisiert. „Ich gehe davon aus, das wir noch vor der Sommerpause die Bundesratsinitiative starten“, sagte Eichhorn. Welche anderen Bundesländer den Vorstoß voraussichtlich unterstützen würden, könne er noch nicht abschätzen.

Bayern begründet die Initiative mit der wachsenden Gefahr durch illegale Internetapotheken. Durch die uneingeschränkte Zulassung des Versandhandels könnten sie ihre Vertriebsaktivitäten leichter ausbauen. Vor allem im Internet könnten Verbraucher seriöse nicht von unseriösen Versandapotheken unterscheiden. Neben dem Internethandel kritisierte der bayerische Gesundheitsminister die Abholstellen in Drogeriemärkten. „Es kann nicht sein, dass anstelle des Apothekers künftig etwa ein Kioskbetreiber oder Tankwart unkontrolliert Rezepte einsammelt und die bestellten Arzneimittel ausgibt“ , so Bernhard. Zudem werde langfristig das sichere und bewährte System der Arzneimittelversorgung mit Nacht- und Notdiensten gefährdet.

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