Ärzte-Korruption

VFA will Zahlung an Ärzte offenlegen

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Berlin -

Die Pharmaindustrie will den Vorwurf der Ärzte-Bestechung durch einen

neuen „Transparenz-Kodex“ ausräumen. „Die Patienten sollen erfahren, mit

welchen Pharmaunternehmen ihre behandelnden Ärzte in welchem Umfang

kooperieren“, sagte BirgitFischer, Hauptgeschäftsführerin vom Verband forschender Arzneimittelhersteller (VFA) dem Nachrichtenmagazin „Focus“.

Ab 2016 will der Verband öffentlich machen, welcher Arzt im Vorjahr wie viel Geld für Studien oder Vorträge bekommen hat oder ob eine Pharmafirma seine Fortbildungbezahlt hat. Es seien aber noch rechtliche Fragen offen, hieß es. Die betroffenen Mediziner müssten ihr Einverständnis geben.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Frank Ulrich Montgomery, lobte die Initiative: „Wer nichts zu verbergen hat, braucht Transparenz nicht zu scheuen“, sagte er dem Magazin. Er verstehe aber nicht, warum die Pharmaindustrie noch drei Jahre warten wolle.

Auch die Korruptionsbekämpfer der Organisation Transparency International begrüßten das Vorhaben: „Das ist die richtige Richtung“, sagte Vorstand Wolfgang Wodarg. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte im vergangenen Juni entschieden, dass sich niedergelassene Ärzte, die für Verordnungen Geschenke annehmen, nicht wegen Bestechlichkeit strafbar machen.

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