DAT 2013

Apotheker will Schmidt abwählen

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Berlin -

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt muss dieser Tage wieder gehörig einstecken. Erst macht sich die Facebook-Community über sein Video-Statement zur Notdienstpauschale lustig, jetzt plant ein Apotheker aus Nordrhein-Westfalen sogar seine Demission auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) – allerdings ohne Aussicht auf Erfolg und bislang auch mit wenig Resonanz.

Der Apotheker und Arzt Dr. Christoph Klotz fordert seine Kollegen auf, beim diesjährigen DAT eine Art konstruktives Misstrauensvotum gegen Schmidt zu initiieren. Da Klotz selbst nicht mehr Delegierter beim DAT ist, sucht er eine Gruppe von Apothekern, die sein Ansinnen vorbringt.

Aus der Diskussion heraus soll ein Delegierter folgenden Ad-Hoc-Antrag stellen: „Die Delegierten des DAT fordern die Mitgliedsversammlung der ABDA auf, dem ABDA- Präsidenten ihr Misstrauen auszusprechen, ihn abzuwählen und eine(n) neue(n) ABDA-Präsidentin(en) zu wählen. Dies mit Frist bis zum 31.12.2013.“

Zur Begründung führt Klotz an: „Ein ABDA-Präsident, der die leistungsgerechte und wertschätzende Honorierung der Kollegenschaft verneint oder in Frage stellt, hat seine Grundpflichten als Repräsentant des Berufsstandes weder begriffen, geschweige den verinnerlicht und ist deswegen ungeeignet in seiner Vorbildfunktion gegenüber den Berufsangehörigen, noch ist er ein ernstzunehmender Gesprächspartner für Politik und konkurrierende Interessenvertreter.“

Klotz sucht derzeit die benötigten zehn Delegierten, die den Vorstoß unterstützen. Einer von ihnen soll den Antrag im passenden Moment zur Diskussion stellen. Weil die Frist für formale Anträge am 1. August abgelaufen ist, gibt es nur noch den Weg über einen Ad-hoc-Antrag.

Klotz weiß selbst, dass die ABDA-Satzung eine Wahl des Präsidenten durch den DAT nicht vorsieht. Dieses Recht liegt bei der ABDA-Mitgliederversammlung als höchstem Gremium der Organisation. Doch Klotz geht es nach eigenem Bekunden vor allem darum, die Delegierten ihre Ohnmacht spüren zu lassen. Die ABDA sei jedoch auch an die Beschlüsse des DAT gebunden, so Klotz, der darin einen Widerspruch sieht.

Bislang hat Klotz noch keinen Kollegen gefunden, um die Revolte anzuzetteln. Alternativ wollte er Schmidt einen Brief schreiben und ihn direkt zum Rücktritt auffordern. Doch in der Internet-Community hat sich bislang niemand gefunden, der mit unterschreiben würde.

Klotz ist ein bekannter Kritiker der Standesvertretung. Vor einem Jahr hatte er zum DAT eine Umbenennung der ABDA gefordert.In seiner Kammer in Westfalen-Lippe hatte er eine umfassende Reform der Beitragsordnung gefordert.

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