Infektionskrankheiten

WHO empfiehlt Tuberkulose-Schnelltest

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Berlin -

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Empfehlung für einen Tuberkulose-Schnelltest ausgesprochen, mit dem sich der Nachweis von resistenten TB-Erregern beschleunigen lässt. Die Medikation der Patienten soll damit zeitnah und individuell optimiert werden können. Darüber hinaus sollen die Chancen auf einen Behandlungserfolg erhöht werden.

Tuberkulose (TB) ist nach wie vor eine weit verbreitete Krankheit. Im aktuellen Tuberkulose-Report der WHO wird geschätzt, dass im Jahr 2014 weltweit fast zehn Millionen Menschen daran erkrankt sind. Insgesamt 1,5 Millionen Personen sind im selben Jahr an TB gestorben. Dazu tragen auch Antibiotikaresistenzen bei, die sich bei der TB mittlerweile ausgebildet haben.

Laut WHO handelt es sich bei etwa fünf Prozent aller Fälle um eine multiresistente TB (MDR-TB). Bei diesen TB-Erregern sind mindestens die beiden wichtigsten Erstrangmedikamente (Rifampicin und Isoniazid) unwirksam. In diesen Fällen kommen sogenannte Zweitrangmedikamente zum Einsatz. Die Behandlung ist oft weniger wirksam, sehr langwierig und hat deutlich mehr Nebenwirkungen.

Bei einigen TB-Erregern wirken diese Medikamente ebenfalls nicht mehr. Man spricht hierbei von einer extensiv resistenten TB oder von XDR-TB. Um Fehlbehandlungen und eine weitere Zunahme von Resistenzen zu verhindern, hat die WHO nun einen XDR-TB-Schnelltest empfohlen. Da das Ergebnis bereits nach nur wenigen Stunden vorliegt, statt wie bei konventionellen Verfahren erst nach mehreren Wochen, kann die Behandlung sofort angepasst werden.

Dies erhöhe die Wirksamkeit der Therapie und reduziere die Behandlungskosten, so der Hersteller Hain Lifescience. Außerdem sei so das Risiko deutlich geringer, dass sich weitere Antibiotikaresistenzen ausbilden. Gleichzeitig sein die Chance auf einen Behandlungserfolg erhöht.

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