Tropenkrankheit

Tablette gegen die Schlafkrankheit

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Eine neu entwickelte Tablette soll die Behandlung der Schlafkrankheit (Trypanosomiasis) sicherer und einfach machen. Bislang wird der Wirkstoff Melarsoprol per Infusion verabreicht, und 5 Prozent der behandelten Patienten sterben an den Nebenwirkungen. Die Arsenverbindung kann schwere Schäden im Gehirn hervorrufen.

Forscher der Universität Glasgow haben Melarsoprol nun mit Cyclodextrinen gemischt. Die Zuckerstrukturen schließen den Wirkstoff ein und machen ihn so wasserlöslicher und weniger toxisch. Im Labortest an Mäusen seien keine Nebenwirkungen beobachtet worden, erklären die Wissenschaftler.

Für Menschen planen die Forscher nun eine Weiterentwicklung des Medikaments zu Tabletten. Ließen sich die aktuellen Erkenntnisse auch auf den Menschen übertragen, werde die Behandlung der Schlafkrankheit verkürzt, und ein Teil der Patienten könne zu Hause behandelt werden, so die Forscher.

Die Schlafkrankheit kommt in 36 afrikanischen Ländern vor und führt unbehandelt zum Tod. Symptome der Erkrankung sind ein zunehmendes Schlafbedürfnis, Lähmungen und Krampfanfälle. Die Krankheitserreger, Trypanosoma brucei, werden durch den Stich der Tsetse-Fliege übertragen. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge wurden 2009 erstmals weniger als 10.000 Fälle gemeldet, Schätzungen gehen jedoch von 30.000 Erkrankungen aus.

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