Mehr Kaffee, weniger Rosacea APOTHEKE ADHOC, 03.12.2018 12:55 Uhr
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Kaffeekonsum kann das Risiko für Rosacea senken. Foto: Pixabay
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Krankenschwestern, die täglich vier oder mehr Tassen Kaffee tranken, hatten im Vergleich zu Kolleginnen, die weniger als einen Kaffee im Monat konsumierten, ein um etwa ein Viertel geringes Risiko für die Hauterkrankung. Foto: Pixabay
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Die Kupferrose kann jeden treffen: Die chronisch entzündliche Hauterkrankung betrifft meist das Gesicht und kann im Bereich der Stirn, Nase, Wangen und Kinn auftreten. Foto: Head & Face Medicine Band 6 Wikipedia CC BY 2.0
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Bestimmte Trigger können die Erkrankung beeinflussen und einen Flush – einen Rötungsschub – hervorrufen. Dazu zählen: Rotwein, ... Foto: APOTHEKE ADHOC
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... Kaffee, ... Foto: Leni Moretti
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... UV-Strahlung und ein Temeperaturwechsel. Betroffene sollten die Auslöser meiden. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Rosacea gehört in die Hände des Dermatologen und sollte überwacht werden. Ist die Entzündung akut, können verschreibungspflichtige halbfeste Zubereitungen mit Metronidazol, ... Foto: Galderma
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... oder Brimonidin. Der Wirkstoff ruft eine Vasokonstriktion der peripheren, kleinen Blutgefäße hervor und führt so zu einer Reduktion des Erythems. Foto: Galderma
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Ivermectin wirkt antientzündlich und antiparasitär auf die Demodex-Milbe. Gegenüber Metronidazol zeigt sich das Arzneimittel bei nur einmal täglicher Anwendung in puncto Wirksamkeit und Verträglichkeit überlegen. Foto: Galderma
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In Deutschland leben etwa vier Millionen Rosacea-Patienten, die die Trigger meiden und die Haut entsprechend pflegen sollten. Es ist viel Eigeninitiative gefragt. Foto: Marcus Witte
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Produkte mit Ruscus-Extrakt haben beispielsweise einen gefäßstärkenden und abschwellenden Effekt. So können sichtbare Äderchen gemildert werden. Enthalten ist der Mäusedorn beispielsweise in Avene Antirougeurs Produkten von Pierre Fabre. Foto: APOTHEKE ADHOC
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La Roche Posay setzt mit dem Rosaliac-Intensivserum auf den Pflanzenextrakt Ambophenol, der aus Rutin, Nicotiflorin und Epicatechin besteht. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Bioderma Sensibio AR arbeitet mit dem Patent Rosactiv aus Grünem Tee, Ginkgo und Sojabohnenöl gegen die Gefäßerweiterungen und wirkt mit Allantoin beruhigend. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Der Neuromed-Komplex im Redness Neutralizer von Skin Ceuticals soll die Rötungskaskade hemmen, den Temperaturanstieg der Haut verringern sowie die Haut beruhigen und mit Feuchtigkeit versorgen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - UV-Strahlung, scharfes Essen, Alkohol, und Temperaturschwankungen können Rosacea-Patienten die Rötung ins Gesicht treiben. Auch Kaffee kann Trigger eines Flush sein. Eine im Oktober veröffentlichte Studie zeigt jedoch, dass Kaffeekonsum auch vor Rosacea schützen kann.
Das Team um Suyun Li von der Qingdao Universität in China und der Brown University in Rhode Island hat die Studienergebnisse im Jama Dermatology veröffentlicht. Die Wissenschaftler wollten die Frage beantworten, ob ein Zusammenhang zwischen dem Risiko an Rosacea zu erkranken und dem Kaffeekonsum besteht. Die Forscher werteten die Daten der „Nurses Health Study II“ aus, die alle zwei Jahre zwischen 1991 und 2005 bei etwa 83.000 Krankenschwestern erhoben wurden. Dabei wurden für 4945 Teilnehmer die Diagnose Rosacea gestellt und ein umgekehrter Zusammenhang zwischen dem Risiko der Hauterkrankung und einer erhöhten Koffeinaufnahme durch Kaffeekonsum dokumentiert. Einen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Koffein aus anderen Nahrungsmitteln wie Tee, Schokolade oder Cola konnte nicht gefunden werden.
Die Daten zum Kaffee-, Tee-, Limonaden- und Schokoladenkonsum der Krankenschwestern wurden alle vier Jahre per Fragebogen erhoben. Die Gesamtbeobachtungszeit der Studie umfasst mehr als 1,1 Millionen Patientenjahre. Die Auswertung zeigt, dass Krankenschwestern, die täglich vier oder mehr Tassen Kaffee tranken, im Vergleich zu Kolleginnen, die weniger als einen Kaffee im Monat konsumierten, ein um etwa ein Viertel geringes Risiko für die Hauterkrankung hatten. Die Ergebnisse gelten nicht für koffeinfreien Kaffee.
Die Ergebnisse zeigen, dass Kaffeekonsum das Risiko für Rosacea senken kann. Dies widerspricht zwar den derzeitigen Empfehlungen, dennoch seien weitere Studien notwenig um den Wirkmechanismus zu entschlüsseln. Das Team vermutet einen möglichen Zusammenhang zwischen den im Kaffee enthaltenen Antoxidantien und der Minderung von Entzündungsprozessen. Zudem müsse ein Zusammenhang zwischen Koffeinkonsum und den verschiedenen Subtypen der Hauterkrankung untersucht werden. Das Team rät Rosacea-Patienten von einem vermehrten Kaffeekonsum ab. Denn auch wenn Koffein die Vasodilatation verringert, kann Kaffee durch Erweiterung der Gefäße im Gesichtsbereich einen Flush auslösen und die Rosacea zum „blühen“ bringen.
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