Tierversuch

Insulin macht alt

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Das Hormon Insulin spielt nach Erkenntnissen von Kölner Wissenschaftlern eine wichtige Rolle bei Alterungsprozessen. Gentechnische Veränderungen der Insulinwirkung in Tierexperimenten verlängerten das Leben der Tiere, berichtet das Team um Professor Dr. Jens Brüning vom Institut für Genetik der Universität Köln. Die Ergebnisse eröffnen den Wissenschaftlern zufolge neue Strategien zur Behandlung von Alterskrankheiten.

Die Forscher hatten das Insulinrezeptorsubstrat-1 (IRS-1), das die Insulinwirkung vermittelt, aus dem Erbgut von Mäusen entfernt - mit sichtbarem Erfolg: Die Nager lebten nicht nur länger, sie erkrankten auch später als andere Tiere an typischen Alterserscheinungen wie grauem Star oder Hautveränderungen. „Die Tiere bleiben bis ins hohe Alter körperlich aktiv, sie sind gesund und erkranken nicht an Diabetes“, erläuterte Brüning.

Wenn es gelänge, IRS-1 beim Menschen auszuschalten, könnte das Altern beeinflusst und Erkrankungen wie Krebs, Alzheimer oder Osteoporose verhindert werden, so die Hoffnung der Wissenschaftler. Derzeit ist es allerdings nicht möglich IRS-1 zu deaktivieren.

Ähnliche Auswirkungen habe jedoch die Begrenzung der täglichen Aufnahme von Kalorien. „Wer von jungen Jahren an Diät hält und Übergewicht vermeidet, darf nicht nur darauf hoffen, länger zu leben, sondern im Alter auch gesund zu bleiben“, sagt Brüning. Zukünftige Studien sollen die Zusammenhänge zwischen Hormonen und Altersvorgängen sowie die Möglichkeiten, diese durch Ernährung zu beeinflussen, untersuchen.

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