Infektionskrankheiten

Sovaldi gegen Hepatitis C

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Berlin -

Neue Hoffnung für Patienten mit Hepatitis C: Ein neues Medikament gegen die Leberentzündung ist in Europa auf den Markt gekommen: Gilead hatte Mitte Januar von der EU-Kommission die Zulassung für Sovaldi (Sofosbuvir) erhalten. Apotheken können das Präparat seit dieser Woche bestellen.

Nach Einschätzung des Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, Professor Dr. Michael Manns, bedeutet das neue Präparat einen Durchbruch für die Therapie. Der Wirkstoff greife direkt in den Vermehrungszyklus des Virus ein und stoppe ihn bereits nach wenigen Wochen. Laut Manns sind in Deutschland nachweislich eine halbe Millionen Menschen mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert.

Ohne Behandlung kann die Krankheit zu einer Entzündung der Leber führen, die in einigen Fällen eine Transplantation nötig macht. „Es ist zu hoffen und davon auszugehen, dass durch das neue Medikament in Zukunft die Lebertransplantationen weniger werden“, sagte Manns.

Bisher mussten sich Patienten mit Hepatitis C bis zu 18 Monate mit dem Wirkstoff Ribavirin und dem Hormon Interferon behandeln lassen. „Doch vor allem die Nebenwirkungen machen die Behandlung für die Patienten beschwerlich, und eine Erfolgsgarantie gab es nicht“, erklärt Manns. Manns verspricht sich von dem neuen Medikament, dass in 70 Prozent der Fälle eine erneute Infektion der Leber verhindert werden kann.

Laut Professor Dr. Hartmut Schmidt, Direktor der Klinik für Transplantationsmedizin an der Uniklinik Münster, zählt das Virus bislang zu den häufigsten Ursachen für eine Lebertransplantation. Und auch nach einer Transplantation sei es trotz einer neuen Leber im Patienten verblieben und habe das neue und gesunde Organ wieder befallen.

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