TV-Beitrag

PlusMinus kritisiert Ärztefortbildungen

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Berlin -

Das ARD-Magazin „PlusMinus“ berichtet heute um 21.45 Uhr darüber, wie subtil Pharmafirmen Ärzte beeinflussen. „Ärzte müssen sich regelmäßig fortbilden“, heißt es in der Programmvorschau. Doch die notwendigen Veranstaltungen und Seminare seien meistens von der Pharmaindustrie finanziert, Redner und Fachleute von Pharmakonzernen bezahlt. Die Redakteure hätten in zahlreichen Ärztefortbildungen teilgenommen.

Der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) erklärt in einer Mitteilung, warum Hersteller Ärztefortbildungen unterstützen: „Schon bei der Zulassung stecken in einer Tablette mehr als 10 Jahre Forschung. Dieses Wissen soll aus der klinischen Forschung in die Praxis der Therapie gelangen“, so der Verband. Genau diese Scharnierfunktion hätten Fortildungsveranstaltungen.

Arzneimittel seien zudem hochkomplexe und erklärungsbedürftige Produkte: Sie seien nicht selbsterklärend. „Es ist also im Sinn der optimalen Behandlung der Patienten, wenn Ärztinnen und Ärzte bestmöglich über Medikamente informiert sind.“

Für die Unterstützung der Ärztefortbildung gebe es klare Regeln des Vereins „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie“ (FSA). Demnach muss Sponsoring angemessen sein und Veranstaltungen dürfen keinen Unterhaltungscharakter haben. Zudem müssten Art, Inhalt und Präsentation allein von dem ärztlichen Veranstalter bestimmt werden.

Darüber hinaus müssten die Unternehmen bei den Veranstaltern darauf hinwirken, dass ihre Unterstützung sowohl in der Einladung zur Veranstaltung als auch bei deren Durchführung gegenüber den Teilnehmern offen gelegt wird. Bei wissenschaftlichen Kongressen sei diese FSA-Vorgabe inzwischen Standard. Geplant sei außerdem, Zuwendungen im Zusammenhang mit Fortbildungsveranstaltungen künftig nach einem neuen FSA-Transparenzkodex zu veröffentlichen.

Der vfa betont, dass die Bundesärztekammer durch die Muster-Fortbildungsordnung klare Standards zur wissenschaftlichen Unabhängigkeit von Fortbildungsveranstaltungen festgelegt habe.

Die abschließende Entscheidung, ob eine Veranstaltung den Namen Fortbildung verdiene, liege bei den Landesärztekammern, die die alleinige Berechtigung zur Zertifizierung von wissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltungen hätten.

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