Kaffeeröster

Tchibo vs. Zahnärzte

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Berlin -

Bohnen, Reisen, Stromtarife – und nun auch noch Zahnersatz: Der Kaffeeröster Tchibo erweitert befristet sein Dienstleistungsangebot. Seit Dienstag bietet das Unternehmen auch Zahnersatz über eine Servicekarte an, wie Tchibo mitteilte.

Neben Kaffeebohnen bietet Tchibo seit Jahren auch Gebrauchsartikel sowie Bekleidung an. Reisen, Mobilfunk- sowie Strom- und Gas-Tarife gehören ebenso zum Dienstleistungsangebot. Tchibo mit zuletzt rund 3,57 Milliarden Euro Umsatz gibt traditionell keine Zahlen dazu heraus, welchen Anteil dieses sogenannte Non-Food-Geschäft hat. Damit dürfte das Unternehmen aber mehr als die Hälfte seiner Erlöse erzielen.

Der Kaffeeröster arbeitet bei der neuen Kundenkarte mit der Novadent Dentaltechnik in Hamburg zusammen. Novadent teilt in einer Broschüre mit, dass die Produkte im eigenen Labor in Manila (Philippinen) unter deutscher Leitung gefertigt werden. Voraussetzung für den Einsatz der Karte ist, dass der Zahnarzt des Patienten bereit ist, Produkte des Dentallabors einzusetzen.

Dr. Jürgen Fedderwitz, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), sieht das Angebot kritisch: „Zahnersatz ist Vertrauenssache.“ Die Herstellungskosten von Zahnersatz seien ist Südostasien in der Tat günstiger. Dort habe sich ein Markt entwickelt, auf dem Novadent mit anderen Anbietern konkurriert.

„Dennoch schätzen die meisten Zahnärzte die vertrauensvolle Kooperation mit einem wohnortnahen Labor höher ein. Letztlich trägt der Zahnarzt die volle Verantwortung für den einzugliedernden Zahnersatz – auch für den Teil, der im Labor gefertigt und in die Praxis geliefert wird“, so Fedderwitz.

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