Tierseuchen

Schweinepest war gestern

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Berlin -

Schweinehalter können aufatmen: Die hochgradig anstreckende Schweinpest spielt in Deutschland nach Einschätzung von Experten derzeit keine Rolle mehr. Um die Tiere vor der oft tödlichen Krankheit zu schützen, hatte es umfangreiche Impfaktionen gegeben.

 

Erstmals seit Jahren gilt Deutschland als frei von der Schweinepest. Das teilte das rheinland-pfälzische Umweltministerium unter Berufung auf die EU-Kommission mit. Zuletzt hätten in Deutschland nur noch Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen als nicht frei von der Krankheit gegolten. Mittlerweile würden aber auch hier keine Tiere mehr geimpft.

Dass die Impfungen nun auch in diesen beiden Ländern ausgesetzt würden, habe der Ständige Veterinärausschuss der EU bereits im April beschlossen, so eine Sprecherin. Einzig eine formelle Bestätigung dieses Beschlusses durch die EU stehe noch aus.

Die Schweinepest ist eine hochgradig ansteckende und meist tödlich verlaufende Viruserkrankung. Häufig greift die Seuche von Wildschweinen auf im Freien gehaltene Hausschweine über. Auf den Menschen kann die Krankheit nicht übertragen werden.

 

 

Nach Ministeriumsangaben wurden in Rheinland-Pfalz zuletzt im März etwa in der Südwestpfalz und im Westerwald Wildscheine mit Fraßködern gegen das Schweinepest-Virus geimpft. Die letzten Erkrankungen im Land gab es demnach vor rund drei Jahren in der Pfalz und im Westerwald.

Seitdem seien Tausende Proben von Wildschweinen negativ ausgefallen. Die enormen Anstrengungen von Veterinären und Jägern im Kampf gegen die Krankheit seien erfolgreich gewesen, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne).

„Ein Restrisiko bleibt“, sagte Höfken. Daher würden die Tiere in ehemaligen Impfgebieten auch weiter intensiv beobachtet. Je länger aber kein Fall mehr auftrete, desto sicherer könne man sein, dass die Schweinepest endgültig getilgt sei.

Insgesamt hat das Land Rheinland-Pfalz seit Beginn der Impfungen im Jahr 2002 mehr als 9,6 Millionen Euro für Impfköder ausgegeben. Die Gesamtkosten für die Bekämpfung der Schweinepest belaufen sich nach Angaben des Ministeriums auf rund 22 Millionen Euro. Entsprechende Auflagen für Schweinehalter würden nun aufgehoben, etwa Untersuchungen von Hausschweinen vor einem Transport.

 

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