Psychotherapie

Einsame Senioren nehmen mehr Psychopharmaka

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Einsamkeit kann Senioren dazu verleiten, Psychopharmaka zu nehmen. Davor schützen können sich Ältere, die ein stabiles Netzwerk aus Freunden haben. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) hin. Männer und Frauen seien im Alter ungefähr gleich häufig von Einsamkeit betroffen. Frauen wiesen allerdings mehr Risikofaktoren auf: Sie sind häufiger verwitwet und körperlich eingeschränkt, was ihre Kontaktmöglichkeiten begrenzt.

Gleichzeitig können Frauen diese Risiken aber gut kompensieren. Das zeigt eine Studie mit 1079 Probanden über 65 Jahren: Frauen pflegen enge Freundschaften und haben zum Beispiel intensiven Kontakt zu ihren Nachbarn. Männer stehen dagegen eher mit ehemaligen Arbeitskollegen in Kontakt, die aber selten Vertrauenspersonen sind.

Ein ausgeprägtes Gefühl von Einsamkeit wirkt sich negativ auf die Gesundheit von Älteren aus. Sie haben etwa ein höheres Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken und schlucken häufiger Psychopharmaka. Insgesamt nehmen 19 Prozent der älteren Menschen zwischen 57 und 84 Jahren diese Medikamente ein. Auf eine höhere Depressivität allein kann dieses Ergebnis nicht zurückgeführt werden.

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