Oldenburg

Klinik-Mordserie: Ermittlungen vor Abschluss?

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Oldenburg -

Seit drei Jahren versuchen Ermittler, die Taten des verurteilten Patientenmörders Niels H. aufzuklären. Nun wollen sie die Ergebnisse vorstellen. Bald könnte der Ex-Pfleger erneut vor Gericht stehen.

Die Ermittlungen gegen den verurteilten Patientenmörder Niels H. könnten vor dem Abschluss stehen. Der Krankenpfleger ist möglicherweise für eine der größten Mordserie in Deutschland verantwortlich. Wie viele Patienten er in Delmenhorst und Oldenburg tatsächlich tötete, versucht eine Sonderkommission der Polizei seit fast drei Jahren zu klären. Mehr als 200 Verdachtsfällen gingen die Ermittler zeitweise nach. Jetzt wollen sie ihre Ergebnisse vorstellen und erläutern, wie das Verfahren gegen Niels H. weitergeht.

Details nannten Polizei und Staatsanwaltschaft vor der Pressekonferenz am Montagvormittag in Oldenburg nicht. Vor rund einer Woche hatten die Ermittler bereits bekanntgeben, dass die Soko „Kardio“ aufgelöst werden soll.

Hunderte Patientenakten hatten die Fahnder in den vergangenen Jahren ausgewertet und mehr als 100 Leichname auf Friedhöfen ausgraben lassen, um sie auf Rückstände von Medikamenten zu untersuchen. Bei einem Zwischenfazit im vergangenen Sommer waren die Ermittler davon ausgegangen, dass Niels H. 33 Patienten am Klinikum in Delmenhorst zu Tode gespritzt hat. Außerdem bestand dringender Tatverdacht in sechs Fällen am Klinikum Oldenburg.

Vor Gericht musste sich der Ex-Pfleger bisher für sechs Taten auf der Delmenhorster Intensivstation verantworten. Die Richter verurteilten ihn unter anderem wegen Mordes zu lebenslanger Haft. Vor Gericht gestand Niels H., den Schwerkranken ein Medikament gespritzt zu haben, das Herzversagen oder einen Kreislaufkollaps auslöste. Danach versuchte er, sie wiederzubeleben, um vor Kollegen als Held dazustehen.

Der Pfleger flog erst auf, als ihn eine Kollegin 2005 auf frischer Tat ertappte. Das ganze Ausmaß seiner Verbrechen kam jedoch erst zehn Jahre später ans Licht.

Wenn die Ermittler nun ihre Ergebnisse vorstellen, könnten die Familien von früheren Patienten an den Kliniken in Delmenhorst und Oldenburg endlich Klarheit haben. Lange Zeit mussten sie mit der Ungewissheit leben, woran ihre Verwandten gestorben sind. „Sie sind belastet und hoffen, dass der Prozess bald beginnt“, sagte die Rechtsanwältin Gaby Lübben, die mehr als 70 Angehörige vertritt.

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