Unverträglichkeiten

Laktoseintoleranz erst ab Vorschulalter

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Eine Laktoseintoleranz lässt sich meist erst ab dem Vorschulalter feststellen. Manche ungestillten Kinder hätten zwar schon ab dem frühen Säuglingsalter Beschwerden, erklärt Professor Dr. Hans-Jürgen Nentwich vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln – oft aber erst später. Bei Schulkindern stellt der Arzt die Unverträglichkeit mit einem Atemtest fest. Für jüngere Kinder gibt es weniger aussagekräftige Tests, etwa einen Bluttest.

Ist die Diagnose eindeutig, sollten Kinder zunächst eine laktosefreie Ernährung für drei bis sechs Monate einhalten. Danach ermitteln Eltern und Arzt die beschwerdefreie Menge an Milchzucker – am besten mithilfe eines Ernährungstagebuchs, rät Nentwich. Laktose befindet sich auch in Medikamenten, Zahnpasta oder homöopathischen Kügelchen. Gewürzmischungen, Wurst, Fertiggerichte und Getränke können ebenfalls Milchzucker enthalten.

Vertragen Kinder nur wenige Milchprodukte, sollten sie über andere Lebensmittel Kalzium aufnehmen, etwa durch grünes Gemüse, Brokkoli, Grünkohl, Lachs, Mandeln und Trockenfrüchte. Denn Milch ist ein Hauptlieferant des Knochenbausteins Kalzium. Bei Bedarf könnten Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, sagt Nentwich.

Milchzucker ist ein Zweifachzucker und muss durch das Enzym Laktase aufgespalten werden, damit er vom Dünndarm aufgenommen werden kann. Die Aktivität des Enzyms nimmt bei Menschen mit Laktoseintoleranz durch eine geschädigte Darmschleimhaut infolge einer allergischen Reaktion auf Kuhmilcheiweiß ab. Damit gelange unverdaute Laktose in den Dickdarm, die dort von den Darmbakterien vergärt werde, erklärt Nentwich. Die Folge: Kinder reagieren eine halbe oder zwei Stunden nach dem Verzehr von Milchprodukten mit Bauchkrämpfen, Blähungen und Durchfällen. Betroffene müssen meist ein Leben lang den Verzehr von Milchprodukten meiden.

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