Hypertonie

WHO warnt vor Bluthochdruck

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Berlin -

Mehr als neun Millionen Menschen sterben nach Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr an den Folgen eines überhöhten Blutdrucks. Die Gefahr von Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Nierenversagen durch Bluthochdruck könne aber mit einer gesünderen Lebensführung deutlich verringert werden, mahnte WHO-Direktorin Margaret Chan anlässlich des Weltgesundheitstags am 7. April, der in diesem Jahr unter dem Motto „Kontrolliert Euren Blutdruck“ steht.

Chronischer Bluthochdruck sei ein „stiller, unsichtbarer Killer“, weil er zunächst kaum Symptome verursache und daher oft zu lange unbehandelt bleibe. Deshalb müsse die öffentliche Aufmerksamkeit für das Krankheitsbild weltweit erhöht werden, forderte Chan. Zugleich müssten die Möglichkeiten der Früherkennung verbessert werden.

„Die Menschen müssen wissen, warum erhöhter Blutdruck gefährlich ist und was sie dagegen tun können“, erklärte Chan bei der Vorstellung eines WHO-Berichts über wachsende Gefahren durch Hypertonie. Danach leiden mittlerweile rund eine Milliarde Menschen unter Bluthochdruck, während es 1980 noch etwa 600 Millionen waren. Zu den Hauptursachen der Zunahme gehört laut WHO neben dem Wachstum und Älterwerden der Weltbevölkerung „die Globalisierung ungesunder Lebensführung“.

Chronischer Bluthochdruck könne längst durch vergleichsweise preisgünstige Medikamente bekämpft werden. Besonders wichtig sei aber, dass Betroffene sich selbst einen gesunden Lebensstil verordnen. Risikofaktoren wie Alkohol, Nikotin, Salz, Übergewicht oder andauernder Stress sollten reduziert werden. Wichtig seien auch regelmäßige körperliche Aktivitäten.

In wohlhabenden Ländern ist Bluthochdruck laut WHO dank wirksamer öffentlicher Aufklärung, weithin üblicher Vorsorgeuntersuchungen und Behandlung weniger stark verbreitet als in armen Regionen. Am größten sei das Problem in Afrika, wo etwa 46 Prozent der Bevölkerung im Alter von 25 oder mehr Jahren unter Bluthochdruck leiden. Im weltweiten Durchschnitt seien in dieser Altersgruppe 40 Prozent betroffen, in Ländern mit hohen Einkommen 35 Prozent.

Die WHO thematisiert seit 1950 jährlich am 7. April ein drängendes medizinisches Problem. Mit dem Weltgesundheitstag wird zugleich an die Gründung der in Genf ansässigen Sonderorganisation der Vereinten Nationen am 7. April 1948 erinnert.

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