Der heutige Welttag des Schlafes rückt die immense Bedeutung gesunden Schlafs in den Mittelpunkt. Unter dem diesjährigen Motto „Make Sleep Health a Priority“ soll ein Umdenken gefördert werden – denn guter Schlaf ist kein Luxus, sondern eine essenzielle Säule der Gesundheit.
Etwa 43 Prozent der Menschen in Deutschland leiden unter Schlafstörungen. Ob Einschlafprobleme, unruhiger Schlaf oder gar ernste Erkrankungen wie Schlafapnoe – schlechter Schlaf beeinflusst das Leben auf vielfältige Weise. Er führt zu erhöhter Unfallgefahr, verminderter Konzentration und langfristig sogar zu schweren gesundheitlichen Folgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder neurodegenerativen Störungen oder häufigeren Infekten. „Schlaf sollte genauso ernst genommen werden wie eine gesunde Ernährung und Bewegung“, betont die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM).
Ein besonders prägnantes Beispiel für die Relevanz des Schlafs ist die obstruktive Schlafapnoe (OSA), von der allein in Deutschland rund 30 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen betroffen sind. Ein Hauptrisikofaktor? Adipositas.
Studien zeigen, dass Gewichtsreduktion die Symptome deutlich lindern kann. Dr. Antoniewicz, Schlafmediziner und Pulmologe an der MedUni Wien, erklärt: „Schon ein Gewichtsverlust von 10 bis 15 Prozent kann die Anzahl der Atemaussetzer um die Hälfte senken. In manchen Fällen verschwindet die Schlafapnoe sogar vollständig.“
Neben bariatrischen Operationen rückt eine neue Therapieoption in den Fokus: GLP-1-Analoga wie Tirzepatid (Mounjaro), bekannt aus der Adipositas-Therapie. Eine aktuelle Studie ergab, dass Patienten mit moderater bis schwerer Schlafapnoe, die mit diesen Medikamenten behandelt wurden, nicht nur signifikant an Gewicht verloren, sondern auch bis zu 63 Prozent weniger Atemaussetzer hatten. Fast die Hälfte der Teilnehmenden erreichte sogar eine vollständige Remission.
„Das ist ein Durchbruch“, so Dr. Antoniewicz. „Für viele Betroffene können diese Medikamente eine echte Alternative zu invasiven Eingriffen sein.“
Schlafgesundheit sollte nicht erst dann Thema sein, wenn schwere Erkrankungen auftreten. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, präventiv aufzuklären und die Bedeutung eines gesunden Schlafs zu unterstreichen.
Schlafberatung intensivieren: Viele Menschen unterschätzen die Folgen schlechten Schlafs. Informationen über gesunde Schlafgewohnheiten und die richtige Schlafhygiene sind essenziell.
Schlafunterstützende Produkte gezielt empfehlen: Ob pflanzliche Präparate, sanfte Einschlafhilfen oder Atemmasken für Schlafapnoe-Betroffene – die richtige Empfehlung kann einen großen Unterschied machen.
Auf Risikofaktoren hinweisen: Menschen mit Übergewicht, Bluthochdruck oder Tagesmüdigkeit sollten gezielt auf Schlafapnoe aufmerksam gemacht werden.
Medikamenten-Checks durchführen: Bestimmte Arzneimittel können Schlafstörungen begünstigen. Eine pharmazeutische Beratung kann helfen, Alternativen zu finden.
Der Welttag des Schlafes 2025 ist eine Gelegenheit, das Bewusstsein für Schlafgesundheit zu stärken. Denn guter Schlaf ist keine Nebensache – er ist die Basis für ein gesundes, leistungsfähiges Leben.
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