Erdbeben

Hamburger Apothekerin in Nepal vermisst

, Uhr
Berlin -

Vor rund drei Wochen starben tausende Menschen in dem schweren Erdbeben in Nepal. Laut dem Hamburger Abendblatt war auch eine Angestellte einer Eppendorfer Apotheke vor Ort – sie wird seitdem vermisst. Ihre Kollegen gehen davon aus, dass die junge Frau dem Erdbeben zum Opfer gefallen ist.

„Wir trauern um unsere Kollegin“, schreiben die Angestellten der Hamburger Apotheke auf einem Zettel, der neben der Kasse steht. „Sie wird in Nepal vermisst und ist wahrscheinlich nicht mehr am Leben.“ Daneben stehen drei Fotos der 30-jährigen Kathleen K. – auf Rucksacktour in den Bergen. Umrahmt sind die Bilder von Kerzen und Blumen.

Der Zeitung zufolge steht die Angestellte bereits seit vergangener Woche auf der Vermisstenliste des Internationalen Roten Kreuzes. Ihren Tod hat das deutsche Außenministerium nicht bestätigt.

Unter den Opfern des Erdbebens sei vermutlich eine weitere Hamburgerin: Auf der Liste des Internationalen Roten Kreuzes wird die 23-jährige Sophie T. als vermisst gemeldet. Insgesamt hat die Naturkatastrophe in den betroffenen Ländern Nepal, Indien und China bislang mehr als 7900 Todesopfer gefordert. Fast eine halbe Million Häuser wurden zerstört oder schwer beschädigt.

Hunderte Menschen werden noch vermisst, darunter mehr als 120 Ausländer. Die Zahl der vermissten Deutschen liegt laut Auswärtigem Amt im sehr niedrigen zweistelligen Bereich. 600 Vermisstenfälle konnten bislang aufgeklärt werden. Das Auswärtige Amt hat bislang den Tod von vier Deutschen bestätigt.

Gleich nachdem die Katastrophe bekannt wurde, lief vielerorts die Hilfe an. Im Einsatz ist auch die Organisation „Apotheker ohne Grenzen“ (AoG), die mitsamt drei Tonnen medizinischem Material nach Nepal reiste. Die Apotheker Dr. Ralph Bültmann und Jochen Wenzel hatten Kontakt zu den nepalesischen Behörden aufgenommen und den Bedarf an Arzneimitteln ermittelt. Bültmann reiste danach mit einem nepalesischen Arzt in die Berge, um dessen Patienten pharmazeutisch zu versorgen. Jetzt ist er mit den Johannitern unterwegs.

Der Verein hat auch einen Spendenaufruf gestartet: 50.000 Euro würden eine umfassende Nothilfe in Nepal ermöglichen. Die Überlastung des Flughafens in Kathmandu verhinderte vorerst die Einreise weiterer Hilfsorganisationen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Nächster Besuch bei Merck
Habeck besucht Pharma-Standorte
194 Mitglieder wollen Vertragswerk retten
WHO-Pandemieabkommen: Neuer Entwurf, neue Verhandlungen

APOTHEKE ADHOC Debatte