Krankheitsüberträger

Asiatische Tigermücke am Rhein

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Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die eine ganze Reihe gefährlicher Krankheitserreger übertragen kann, ist über die Alpen nun auch bis nach Deutschland gekommen. Vor einigen Monaten wurde sie im badischen Rastatt erstmals nachgewiesen und bereitet Gesundheits- und Schädlingsexperten gleichermaßen Sorgen. „Wie groß die Bestände sind, wird sich in den nächsten Wochen zeigen“, sagte der Direktor der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS), Norbert Becker.

Bekannt ist die Mücke als Überträger des gefährlichen Chikungunya-Fiebers. Die tropische Infektionskrankheit, die mit Fieber und Gelenkschmerzen einhergeht, war im vergangenen Sommer erstmals auch in Italien ausgebrochen, wo die Stechmücke bereits länger heimisch ist. In der Provinz Ravenna hatten sich knapp 200 Menschen mit Chikungunya infiziert. Eine spezielle Therapie oder Impfung gibt es bisher nicht.

Neben dem Chikungunya-Fieber kann die asiatische Tigermücke auch andere pathogene Erreger wie das West-Nil- und das Gelbfiebervirus übertragen. Auch das Dengue-Virus, das im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro in diesem Jahr schon mindestens 67 Menschen das Leben gekostet hat, kann über einen Stich der Tigermücke den Menschen infizieren.

Die Schädlingsbekämpfer versuchen, sich mit Hilfe von Fallen einen Überblick über die Bestände am Rhein zu verschaffen. Sie wollen der Tigermücke möglichst bereits im Larvenstadium den Garaus machen. Dazu wird in den feuchten Gebieten entlang des Rheins ein Granulat mit einem biologischen Fraßgift verteilt, das den Darm der Tiere zerstört. Seit einigen Jahren breitet sich die ursprünglich in den südostasiatischen Tropen und Subtropen verbreitete Tigermücke in Europa aus.

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