Kalender, Pröbchen & Co.

Apotheken streichen Weihnachtsgeschenke

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Berlin -

Über Geschenke freuen sich alle, auch Apothekenkund:innen sind lange Zeit verwöhnt worden. Doch dass sich die Zeiten geändert haben, ist auch an dieser Stelle zu merken. Einige Apotheken verzichten auf Aufmerksamkeiten für (Stamm-)Kund:innen oder passen ihr Marketing mit anderen Aktionen an.

So gibt es in der Berliner Koala Apotheke dieses Jahr nichts: „Wir verzichten in diesem Jahr auf Geschenke, Rabatte oder ähnliches an die Kunden im Zuge der Weihnachtszeit ganz bewusst, um unsere Streikforderungen aus 2023 zur Honorarerhöhung nicht zu konterkarieren“, sagt Inhaber Mike Kämmerer. Für die Stammkundschaft gebe es aber trotzdem eine Karte mit Weihnachts- und Neujahrsgrüßen „als Wertschätzung und Dank“.

Auch der Kölner Apotheke Dirk Vongehr hat dieses Jahr nichts verschenkt. „Weihnachtsgeschenke haben wir in der Form nicht“, kleine Täfelchen Schokolade gibt es ab und an am HV-Tisch und die obligatorischen Giveaways von Linda, aber keine aufwändigen, selbst besorgten Geschenke. Stattdessen weist die Apotheke lieber auf ihre Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Kinderhospiz hin, an das Kund:innen ebenfalls gerne spenden dürfen und das auch von Linda unterstützt wird.

Den obligatorischen Kalender hat Apotheker Mathias Schneider in seinen vier Apotheken in Bayern und Baden-Würtemberg bereits längst abgeschafft. Erstmal sorge so eine Streichung immer für etwas Aufsehen bei den Kund:innen, wird dann aber schnell akzeptiert. Stattdessen gibt es dieses Jahr für jeden Kunden eine Kleinigkeit, mit der er sich auch regelmäßig ins Gedächtnis ruft: einen personalisierten Teigschaber. „Der ist schön pink, so wie wir, und trägt unser Logo“ – das hält er für ein passenderes Marketingmittel.

„Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“ – an dieses Motto glaubt auch Apothekerin Dr. Sabine Mickeler. „Geschenke sind wichtig, die Kunden können auch nichts für die aktuelle Lage“, sagt sie. Sie habe zwar auch überlegt, dieses Jahr darauf zu verzichten, „aber die Stammkunden sind uns wichtig“. Also gibt es dieses Jahr eine kleine Kerze in einer Keramikschale zu Weihnachten.

Einige Kooperationen übernehmen diese Gedankengänge direkt für ihre Mitglieder und wickeln die Geschenke für Kunden über Aktionen und Gewinnspiele ab. So gibt es beispielsweise von in den Pluspunkt-Apotheken sowie bei Mea Adventskalender, die in den Apotheken abgeholt werden können. Werbung gibt es dann auch über Social Media dazu, häufig inklusive weiterer Weihnachtsgewinnspiele. Über die sozialen Kanäle übernimmt auch Matthias Bußmann für seine 17 Apotheken das Weihnachtsgeld-Marketing und lost Preise aus.

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