Anwendungsbeobachtungen

Ärzte wollen Aufträge melden

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Ärzte wollen bei Anwendungsbeobachtungen, die sie für Hersteller durchführen, künftig transparenter werden: „Wenn pharmazeutische Unternehmen Ärzte an Untersuchungen zu Arzneimitteln einbinden wollen, sollte Transparenz herrschen“, so Dr. Carl-heinz Müller, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Die KBV fordert daher ein strikteres Meldeverfahren und eine öffentlich zugängliche wissenschaftliche Auswertung der Studien.

Bislang müssen die Unternehmen nur Ort, Zeit, Ziel und Beobachtungsplan der von den Ärzten durchgeführten Anwendungsbeobachtungen veröffentlichen. Beteiligte Mediziner müssten künftig als Vertragsärzte identifiziert werden können. Zudem müssten Patienten ihre Einwilligung geben. Die Honorierung des Arztes solle sich an dem für die Beobachtung erforderlichen Aufwand orientieren, fordert die KBV.

In abschließenden Zusammenfassungen könnten beteiligte Ärzte, Patienten und das Honorarvolumen genannt werden. „Die zuständige oberste Bundesbehörde richtet eine öffentlich zugängliche Datenbank ein, in der Beobachtungspläne, Ergebnisse und Bewertungen erfasst sind“, so die KBV. Ziel sei es, dass Anwendungsbeobachtungen „allein zum Zweck des Marketings“ in Zukunft ausblieben.

Derzeit beschäftigt sich auch der Große Senat des Bundesgerichtshofs (BGH) mit der Frage, ob und in welcher Form Ärzte finanzielle Zuwendungen von Pharmafirmen kassieren dürfen. Dazu will das Gericht zunächst klären, in welchem Geschäftsverhältnis Krankenkassen und Ärzte zueinander stehen.

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