Ärzte ohne Grenzen

Flüchtlingsgeburt auf hoher See

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Berlin -

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (ÄoG) hat einen ganz besonderen Einsatz erfolgreich beendet. Bei der Rettung eines Flüchtlingsboots im Mittelmeer fanden sie unter den 120 Personen eine Frau, die offensichtlich in den Wehen lag. Die 25-Jährige aus Kamerun war im achten Monat schwanger, als sie in Libyen auf das Boot stieg, das sie nach Europa bringen sollte.

Eine Einheit der ÄoG hatten mit ihrem Rettungsschiff Dignity I am Sonntagmorgen 240 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Bei der Frau hatten die Wehen bereits eingesetzt, als die Ärzte sie fanden. Eine Hebamme an Bord der Dignity I half der Frau, ihren zweiten Sohn zu bekommen. Die Geburt verlief komplikationslos, der Kleine heißt Divan. Die Mutter wurde an die spanische Zivilpolizei übergeben, die sie und ihren Sohn nach Italien bringen wird.

Die 25-Jährige war als Krankenschwester in einem Militärkrankenhaus in Douala in Kamerun beschäftigt. Nachdem sie zwei Jahre ohne Gehalt gearbeitet hatte, entschied sie mit ihrem Mann nach Banki im Norden des Landes zu gehen. Die Stadt wurde von der terroristischen Vereinigung Boko Haram überfallen, das Ehepaar wurde gekidnappt und im Busch versteckt gehalten. Nach einigen Monaten konnte die Frau fliehen und gelangte nach sechs weiteren Monaten nach Libyen. Dort stieg sie auf das Boot. Neben ihrem Ehemann ließ sie auch ihr erstes Kind und ihre Mutter in Kamerun zurück.

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