Pharmakonzerne

Bayer spart Steuern in Belgien

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Berlin -

Die Konzerne Bayer, Volkswagen und BASF weisen Vorwürfe der Steuertrickserei zurück. Der Spiegel hatte berichtet, der Pharmariese, der Autobauer und der Chemiekonzern nutzten Belgien „in großem Stil als Steuerschlupfloch“. Die Konzerne bestätigen zwar die Vorgänge, berufen sich aber auf die Rechtmäßigkeit.

Laut Spiegel haben die Unternehmen ihre belgischen Töchter mit Geld versorgt. Auf diese Beträge seien dann „fiktive“ Zinsen angerechnet worden – als handele es sich um einen externen Kredit. Diese Zinsen hätten die Unternehmen bei der Steuer geltend gemacht. Diese Praxis sei in Belgien legal, heißt es weiter.

Bayer hat dem Bericht zufolge 2011 für einen Vorsteuergewinn in Belgien von 254,8 Millionen Euro nur 10,8 Millionen Euro Abgaben gezahlt. Dafür habe der Konzern das Eigenkapital seiner Tochterfirmen auf mehr als 8 Milliarden Euro verdoppelt. VW kassierte demnach im vergangenen Jahr einen steuerfreien Gewinn von 153 Millionen Euro. Der Steuersatz einer belgischen BASF-Tochter habe lediglich bei 2,6 Prozent gelegen.

Bayer bestätigte zwar, dass derartige Zinsen bei den belgischen Finanzämtern geltend gemacht wurden. Den Vorwurf der Trickserei wies der Konzern aber scharf zurück: „Der Abzug von Eigenkapitalzinsen in Belgien stellt kein Steuerschlupfloch dar, sondern trägt dem betriebswirtschaftlichen Grundsatz der Steuerneutralität der Unternehmensfinanzierung Rechnung“, hieß es in einer Stellungnahme.

Auch VW schlug in diese Kerbe. Mit der belgischen Regelung würden Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung gleich behandelt, teilte der Autobauer mit. Es handle sich um geltendes belgisches Steuerrecht. Der Chemiekonzern BASF betonte, in allen Ländern entsprechend der rechtlichen Anforderungen Steuern zu zahlen.

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