Noweda erhöht Dividende

Für Noweda-Chef Wilfried Hollmann war die diesjährige Generalversammlung sichtlich ein Triumph: Während andere Unternehmen derzeit die Gewinnausschüttung an ihre Aktionäre kürzen oder streichen, konnte der Vorstandsvorsitzende der Essener Genossenschaft nach drei Jahren eine Erhöhung der Dividende verkünden. Zusätzlich zu guten Geschäftszahlen wartete Hollmann mit einer Rekordzahl an neuen Mitgliedern (insgesamt 6553) sowie der bundesweiten Präsenz infolge der Kapferer-Übernahme auf. Eigenen Angaben zufolge hat die Noweda mittlerweile die Sanacorp überholt und ist die Nummer vier im deutschen Pharmagroßhandel.

Im Ende Juni abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Genossenschaft den Umsatz um 7,6 Prozent auf knapp 2,5 Milliarden Euro gesteigert. Damit hat die Noweda stärker als der Markt zugelegt (+ 5,1 Prozent), ohne dass der rückwirkend zum 1. April übernommene Großhändler W. Kapferer anteilig mit bilanziert wurde. Der Rohertrag stieg zwar unterproportional um 4,9 Prozent auf 141 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis kletterte jedoch um 23 Prozent auf 31,4 Millionen Euro; das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit legte entsprechend auf 22 Millionen Euro zu.

Bei einem Jahresüberschuss von 13,2 Millionen Euro (plus 8,4 Prozent) und einem Bilanzgewinn von 13,7 Millionen Euro (plus 7,9 Prozent) schüttet die Noweda 9,35 Prozent je Grundanteil sowie 11,2 Prozent je Zusatzanteil aus, insgesamt 10,3 Millionen Euro. Das Eigenkapital wuchs auf 152 Millionen Euro.

Derart gestärkt verteidigte Hollmann offensiv das bestehende Apotheken- und Großhandelssystem: Weder Exklusivvertriebsmodelle noch Dachmarkenkonzepte oder Apothekenketten hätten echte Vorteile für das System der Arzneimittelversorgung, sondern dienten vielmehr den Partikularinteressen einiger Anbieter. Hollmann riet den Apothekern zu mehr Gelassenheit und warnte vor Schnellschüssen.