Kein Lagerwertverlustausgleich bei 2,5 mg

Mounjaro wird teurer

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Berlin -

Lilly erhöht die Listenpreise für die meisten Dosierungen von Mounjaro (Tirzepatid). Ab Mitte Februar ist die Anpassung eingespielt. Nur die Dosierung à 2,5 mg wird günstiger. Einen Lagerwertverlustausgleich werde es für diese Variante aber nicht geben, kündigt der Hersteller der Kwikpens an.

Für Patienten mit der Indikation Adipositas wird der Listenpreis der Startdosierung à 2,5 mg gesenkt. Lilly will damit Patientinnen und Patienten „den Zugang zur Behandlung“ erleichtern. „Die Kosten in dieser Dosierung betragen dann nur noch 206 Euro pro Monatspackung – dies entspricht einer Preisreduktion von 20 Prozent“, heißt es in einem Schreiben an die Apotheken. Die Listenpreise der weiteren Dosierungen würden „mit den Marktpreisen der Europäischen Union harmonisiert“.

Diese Erklärung sei unverständlich, sagt ein Inhaber. „Was soll das bedeuten“, fragt sich der Apotheker.

Steigerungen von mehr als 40 Prozent

Der Preis für die Erhaltungsdosierung à 5 mg steigt für 1 Stück von rund 259 auf 277 Euro, 3 Stück kosten ab Mitte Februar statt 755 Euro künftig 808 Euro. Die Dosierung à 10 mg kostet statt 322 Euro 383 Euro für 1 Stück. 3 Stück sind statt 943 Euro für 1126 Euro zu haben. In der höchsten Dosierung steigt der Preis für 1 Stück von 345 Euro auf 489 Euro für 15 mg.

Die Dosierung 2,5 mg sei dagegen von einer Preisreduktion betroffen, hebt Lilly hervor. Von einem Lagerwertverlustausgleich werde abgesehen, argumentiert Lilly. Denn erzielte Gewinne durch Lagerbestände bei allen restlichen Dosierungen verblieben in der Apotheke.

Apotheken, die noch Ware zu den alten Preisen bestellen wollen, gehen mitunter leer aus. Ein anderer Inhaber schildert, dass seine beiden Großhändler – Phoenix und Noweda – nicht liefern könnten, die Produkte aber noch bei Pharma Mall angeboten würden. In den sozialen Netzwerken kommt die Preisanpassung nicht gut an. Eine Internistin kommentiert dazu: „Da wird nochmal rausgeholt, was geht, bevor es in die Preisverhandlungen mit den Kassen geht. Ganz schön unverschämt!“ Seitens Apotheken heißt es, dass der fehlende Lagerwertverlustausgleich bei 2,5 mg kaum eine Rolle spiele, wenn man die Preissteigerungen bei den hohen Dosierungen betrachte.

Hersteller verhandelt Preis neu

Derzeit befindet sich der Hersteller mit Mounjaro in den Preisverhandlungen. Der zukünftig verhandelte Erstattungspreis für die Indikation Typ-2-Diabetes gelte bereits rückwirkend seit vergangenem Mai.

Mounjaro enthält den GIP/GLP-1-Rezeptor-Agonisten Tirzepatid. Dieser aktiviert GLP1- und GIP-Rezeptoren gleichzeitig und sorgt somit für eine Senkung des Blutzuckerspiegels sowie des Appetits. Seit Mitte Mai steht Mounjaro als Kwikpen in verschiedenen Wirkstärken zur Verfügung. Zuvor war das Arzneimittel ausschließlich als Durchstechflasche erhältlich. Jeder Pen enthält jeweils vier Dosen, die einmal wöchentlich appliziert werden.

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